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Medica und Compamed 2018: Erfolgreich – und in Zukunft noch digitaler

Abschlussmeldung Medica und Compamed
Erfolgreich – und in Zukunft noch digitaler

Erfolgreich – und in Zukunft noch digitaler
Digitalisierung von Produkten ist das Thema der Branche – und wurde auch auf der Messe diskutiert (Bild: Messe Düsseldorf / ctillmann)
Ähnlich viele Besucher, mehr Aussteller als im Vorjahr – damit gehen die Messen Medica und Compamed 2018 zu Ende. Das viel diskutierte Thema Digitalisierung wirft allerdings seine Schatten voraus und wird die Branche weiterhin beschäftigen.

Nach Abschluss der Messen Medica und Compamed in Düsseldorf melden die Veranstalter, dass sich rund 120 000 Fachbesucher vom 12. bis 15. November 2018 über das Angebot und die Präsentationen der 5273 Aussteller aus 66 Nationen informierten. Bei den Besuchern lag der internationaler Anteil den Angaben zu Folge bei zwei Drittel. Erfasst wurden Anmeldungen aus 155 Nationen. Bei den Ausstellern lag der Anteil von Beteiligungen aus dem Ausland bei mehr als 80 Prozent. An ihre Bestmarken habe auch die Compamed mit 783 Ausstellern aus 40 Staaten angeknüpft.

Damit lagen die Besucherzahlen knapp unter den für 2017 gemeldeten 123 500 Fachbesuchern aus 130 Nationen, während bei den Medica-Austellern im Vergleich zu den 5100 Ausstellern im Vorjahr ein Zuwachs zu verzeichnen war. Bei der Zuliefermesse Compamed hatten im vergangenen Jahr nach Angaben der Veranstalter „fast 800 Unternehmen“ über neue Produkte und Technologien informiert.

Handlungsbedarf bei der digitalen Transformation

Wolfram Diener, seit Oktober 2018 Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, zeigte sich beeindruckt von der programmatischen Bandbreite der Veranstaltung. Insbesondere in Bezug auf die digitale Transformation in der Gesundheitsversorgung besteht für Deutschland allerdings Aufhol- und Handlungsbedarf . Zu diesem Ergebnis kommt eine im Rahmen der Medica 2018 vorgestellten Studie, die die Messe Düsseldorf und der Industrieverband Spectaris von Roland Berger haben durchführen lassen. Demnach investieren nicht einmal ein Drittel der Medizintechnik-Anbieter und der Krankenhäuser mehr als 2,5 % ihres Umsatzes in Digitalisierungsprojekte. Zwei Drittel der Befragten schätzen den Digitalisierungsgrad der deutschen Gesundheitswirtschaft als eher gering ein, und nahezu alle wünschen sich mehr Engagement von der Politik diesbezüglich.

Dabei berge die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft enormes Potenzial und viele Chancen, was durch die Studie „Gesundheit 4.0: Warum Deutschland Leitmarkt für die digitale Gesundheitswirtschaft werden muss und was jetzt zu tun ist“ bestätigt werde. Durch innovative Anwendungen und Produkte unter anderem in den Bereichen Vernetzung, Sensorik, Big Data, Künstliche Intelligenz oder auch in Bezug auf die elektronische Gesundheitskarte sowie effizientere Unternehmens- und Klinik-Prozesse könnten allein bei den deutschen Medizintechnikherstellern bis zu 10 000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.

In zehn Jahren 15 Mrd. Euro Umsatz mit digitalen Produkten

Laut Prognose werden die Medizintechnikunternehmen im Jahr 2028 allein mit digitalen Produkten und Dienstleistungen einen Umsatz von 15 Mrd. Euro erzielen – aktuell sind es noch 3,3 Mrd. Euro. „Das entspricht einem jährlichen Umsatzplus von 16 Prozent in diesem Segment“, erklärt Spectaris-Geschäftsführer Jörg Mayer. Sollte es zu diesem Anstieg kommen, werde 2028 fast ein Drittel der Umsätze durch digitale Produkte erwirtschaftet. „Kein Zweifel: Hier liegt die Zukunft, denn Medizinprodukte und Services ohne digitale Komponenten dürften künftig eher die Ausnahme als die Regel sein.“ Für die Studie wurden Entscheidungsträger aus mehr als 200 Unternehmen aller Größen befragt sowie auch aus der Gesundheitsversorgung und der Politik.

Die Entwicklung hin zu immer mehr Digital-Health-Anwendungen spielt aber nicht nur großen Unternehmen in die Karten Weltweit wittern auch immer mehr Start-ups ihre Chance. Für sie ist die Medica laut Veranstalter in den letzten Jahren verstärkt zum Hotspot geworden. Sie präsentierten sich zum Beispiel im Medica Start-up Park, bei der Wearable Technologies Show oder auch auf den Gemeinschaftsständen insbesondere von Frankreich, Israel und Finnland. Zu den Produktneuheiten zählten hier beispielsweise ein Smartphone- Ophthalmoskop zur Netzhaut- und Augenuntersuchung sowie ein smartes Schmerzpflaster zur Anregung des Wundheilungsprozesses mittels blauem und rotem LED-Licht. Siegreich aus der App Competition ging das belgische Entwicklerteam von Fibri Check hervor, mit einer Smartphone-Anwendung, die Herzrhythmusstörungen auf Basis Künstlicher Intelligenz erkennt. Dazu bedarf es einzig eines Fingerscans mit der Smartphone-Kamera.

Compamed: Kleiner, leistungsfähiger, gern 3D-gedruckt

Auf der Compamed zeigten sich Unternehmen sowie Forschungsinstitute mit ihren Hightech-Lösungen als kompetente Partner für die Entwicklung und Produktion in der Medizintechnik-Industrie. Als Dauerbrenner unter den Produktneuheiten erwiesen sich wieder kleine und zugleich leistungsfähige Bauteile zum Einsatz in immer kompakteren Geräten und Produkten oder sogar aktiven Implantaten, die zu den aufwendigsten Medizinprodukten überhaupt zählen. Dynamisch entwickelt sich derzeit auch der Bereich des 3D-Drucks, dem erstmals bei der Compamed eine ganztägige internationale Konferenz gewidmet wurde. Die Entwicklung fortschrittlicher Softwarelösungen für die Herstellung von qualitativ hochwertigen 3D-gedruckten Medizinprodukten ist hier die Haupttriebfeder.

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