Am Universitätsklinikum Ulm ist ein neues Verfahren zur Senkung des Schlaganfallrisikos etabliert worden. Es kommt vor allem älteren Herzpatienten zugute, die unter Vorhofflimmern leiden und bei denen zudem eine Unverträglichkeit gegenüber Blutverdünnern festgestellt wurde. Per Katheter setzen die Ulmer Mediziner einen kleinen Schirm aus Nickel und Titan vor das linke so genannte Herzohr. So wird – ganz ohne Medikamente – verhindert, dass gefährliche Blutgerinnsel in der Ausstülpung entstehen können. Studien haben ergeben, dass etwa 90 % aller Gerinnsel im linken Herzohr entstehen. Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung. Über die Leiste wird ein Katheter zunächst in den rechten Vorhof geführt. Im nächsten Schritt wird eine Punktion der Scheidewand vorgenommen, um zum linken Herzohr zu gelangen. Der nun einzubringende Schirm besteht aus zwei voneinander unabhängig bewegbaren Elementen. Das erste gewährleistet die Verankerung im Gewebe, das zweite dichtet den Eingang des Herzohres ab. Während des Eingriffs erfolgt eine permanente Röntgenüberwachung. Parallel dazu wird das Herzohr durch ein Ultraschallgerät exakt vermessen. Unbehandeltes Vorhofflimmern gilt als ein Hauptrisikofaktor für Schlaganfälle.
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