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Digitalisierung: Was ein Telepräsenzroboter leisten kann

Digitalisierung
Roboter Temi schafft mehr Teilhabe in der Pflege

Roboter Temi schafft mehr Teilhabe in der Pflege
Der Telepräsenzroboter Temi kann Klienten in betreuten Wohnformen unterstützen (Bild: B.Bieber, Frankfurt UAS)
Digitale Lösungen können die Qualität der Versorgung von Menschen mit chronisch psychischen Erkrankungen und seelischer Behinderung im betreuten Wohnen verbessern. Das zeigt das Verbundprojekt „Teilhabe-Assistenz – Digitale Lösungen für betreute Wohnformen“. Zum Einsatz kommt dabei ein Telepräsenzroboter.

In der Digitalisierung stecken große Potenziale. Sie kann auch helfen, wenn es um die Betreuung von Menschen mit chronisch psychischen Erkrankungen und seelischer Behinderung geht, die in betreuten Wohnformen leben. Das zeigen Forschende im Verbundprojekt „Teilhabe-Assistenz – Digitale Lösungen für betreute Wohnformen“. Das Forschungszentrum Future Aging der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) führte es gemeinsam mit Partnern aus der Praxis durch.

Wenn der Pflegeroboter Gefühle erkennt

Zum Einsatz kam dabei der Telepräsenzroboter „Temi“. Er fördert mit seinen neu entwickelten Anwendungsmodulen die Klienten in ihrer Selbstständigkeit und stärkt ihre digitale Kompetenzen. Das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation hat das Projekt im Zeitraum von 2021 bis 2024 mit über 360.000 Euro aus dem Förderprogramm „Distr@l – Digitalisierung stärken, Transfer leben“ unterstützt.

Cobots mit Gefühl

Bestmögliche Akzeptanz für den Telepräsenzroboter

Über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren befasste sich das Team der Frankfurt UAS gemeinsam mit der Softwarefirma Puresec GmbH sowie dem Anwendungspartner Vitos begleitende psychiatrische Dienste mit der Fragestellung, wie digitale Teilhabe, Assistenz und Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in betreuten Wohnformen gelingen kann.

Mobile Roboter-Lösungen für das Gesundheitswesen

Zu Projektbeginn im September 2021 diskutierten die Beteiligten im engen Austausch mit Menschen mit psychischen Erkrankungen, Fachkräften, Softwareentwicklern sowie weiteren Experten konkrete Anwendungsmöglichkeiten des Telepräsenzroboters. Mit diesem kooperativen Vorgehen wollten die Forschenden eine bestmögliche Akzeptanz für die Roboternutzung erreichen.

Telepräsenzroboter Temi macht auch Spaß

Während der Projektlaufzeit haben zwei Personen, die in eigenen Wohnungen leben und nach individuellem Bedarf durch Fachkräfte ambulant unterstützt werden, jeweils einen Roboter erhalten. Der Telepräsenzroboter Temi hat beispielsweise an Termine erinnert, und beide erhielten die Möglichkeit, Koch-, Musik-, Sport- oder Entspannungsvideos aufzurufen und Rätsel oder Gehirnjogging zu spielen.

Wie Serviceroboter künftig in Klinik und Pflege helfen

Eine Person beschrieb den Umgang mit Temi folgendermaßen: „Er ist mein Assistent. Ich gebe Befehle, ich lerne von ihm, ich behandele ihn auch gut. Und ja, es macht Spaß mit ihm.“ Die Fachkräfte konnten zusätzlich zu den regelmäßigen Besuchen vor Ort mit dem Telepräsenzroboter über die Videotelefonie direkt Kontakt aufnehmen, um unter anderem kurzfristig bei der Krisenbewältigung zu unterstützen.

Einen weiteren Telepräsenzroboter setzten die Forschenden bei 15 Personen ein, die in einem Wohnverbund zusammenleben. Fachkräfte unterstützen sie im Alltag vor Ort. Dort hat Temi beispielsweise regelmäßig an Mahlzeiten, Medikamenteneinnahme und Gruppentreffen erinnert.

Was Roboter uns bedeuten

Zur Stärkung der digitalen Teilhabe bot Temi zudem verschiedene Unterhaltungselemente an, wie individualisierte Rätsel, Musikangebote oder Apps zum Sprachenlernen. All diese Anwendungen haben beim digitalen Kompetenzerwerb sowie bei der Alltagsstrukturierung unterstützt.

Die richtige Rolle für den Roboter in der Altenpflege

Digitale Teilhabe als Schlüssel zur Inklusion

„Digitale Teilhabe ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein essenzieller Schlüssel zur Inklusion und Selbstbestimmung für alle Menschen, unabhängig von ihren individuellen Herausforderungen“, lobt Professorin Susanne Rägle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung, Transfer der Frankfurt UAS. Die Arbeit der Forschungsgruppe Future Aging zeige beeindruckend, wie Technologie dazu beitragen kann, die Lebensqualität und Selbstbestimmung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in betreuten Wohnformen signifikant zu verbessern.

Charmant und hilfreich, für die Pflegeeinrichtung, für zu Hause oder für das Hotel

Kontakt:
Frankfurt University of Applied Sciences
Prof. Dr. Barbara Klein
Telefon: +49 (0)69 1533 2877
E-Mail: bklein@fb4.fra-uas.de

Melanie Schmidt
Telefon: +49 (0)69 1533 3799
E-Mail: melanie.schmidt@fb4.fra-uas.de
https://doi.org/10.48718/1cw9–3c06
www.frankfurt-university.de/fb4
www.frankfurt-university.de/futureaging

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