Die Häufigkeit und Schwere von epileptischen Anfällen ohne stationäre Aufzeichnungsgeräte richtig einzuschätzen, ist bislang für Epilepsie-Patienten und behandelnde Ärzte eine Herausforderung. Ein Konsortium aus Epileptologen des Universitätsklinikums Bonn entwickelt nun ein mobiles Sensorsystem, das solche Anfälle automatisch erkennt.
Dafür wird ein Prototyp eines Epilepsie-Sensors der Cosinuss GmbH aus München weiterentwickelt, der wie ein Hörgerät im Ohr befestigt wird. Das Messgerät soll die Signale über ein angeschlossenes Smartphone an einen Zentralcomputer weitergeben, der die eingehenden Daten kontinuierlich auf Auffälligkeiten prüft und notfalls Patienten, Angehörige und behandelnde Ärzte warnt.
Mit dem Sensor soll Patienten wieder mehr Autonomie gegeben werden, indem sie ihre Anfälle besser einschätzen können. Künftig sollen mit den gewonnenen Daten zudem Anfallshäufigkeit und -schwere besser erfasst sowie neue Diagnosemöglichkeiten erforscht werden. Das Projekt Epitect wird vom Bundesforschungsministerium in den nächsten drei Jahren mit rund 2 Mio. Euro gefördert.
Bild: Rainer Surges
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