Extrakorporale Membranoxygenatoren bestehen aus mehreren tausend Hohlfasermembranen. Diese haben einen minimalen äußeren Durchmesser von 200 bis 380 µm und werden mit Sauerstoff durchströmt. Ein vom Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr der TH Köln – früher: Fachhochschule Köln – koordiniertes Forschungsprojekt will den Gesamtdurchmesser der Hohlfasern halbieren. Damit würde das Risiko für Säuglinge und Kleinkinder bei der Behandlung mit einem Oxygenator sinken. Ein Säugling verfügt etwa über einen halben Liter Blut. „Bei der Behandlung mit einem herkömmlichen Oxygenator befinden sich immer rund 300 Milliliter Blut im System“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Ompe Aimé Mudimu. Je nach Gerätehersteller und Gewicht der kleinen Patienten müsse daher mit Fremdblut gearbeitet werden, was das Risiko von Transfusionszwischenfällen erhöhe. Die Verringerung des Durchmessers der Hohlfasern auf 100 bis 150 µm hat einen weiteren Vorteil. Durch die geringere Faserwandstärke wird eine bessere Gastransferrate erwartet: Das Blut hätte weniger Kontakt mit den Fasern und das Risiko einer Hämolyse, der Auflösung von roten Blutkörperchen, würde sinken. Im Projekt Mem02 arbeitet das Institut mit dem Faserinstitut Bremen und zwei Mittelständlern zusammen.
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