Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 22. November in Berlin die Forscher Dr.-Ing. Stephan Biber und Dr. rer. nat. David M. Grodzki von der Erlanger Siemens Healthineers AG und Prof. Dr. med. Michael Uder von der Uniklinik Erlangen mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet, dem Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation. Die Preisträger haben eine neuartige Plattform für die medizinische Anwendung der Magnetresonanztomographie (MRT) entwickelt. Sie liefert die hochauflösende Aufnahmen aus dem menschlichen Körper bei einem vergleichsweise schwachen Magnetfeld. So ist ein einfaches und kompaktes Produktdesign möglich, das das Gerät transportabel und deutlich kostengünstiger im Einsatz in Kliniken und Arztpraxen macht. Dr.-Ing. Stephan Biber ist Senior Systemarchitekt für Magnetresonanzsysteme bei Siemens Healthineers, Dr. rer. nat. David M. Grodzki ist dort Teamleiter im Bereich der Applikationsentwicklung für Magnetic Resonance Imaging, und Prof. Dr. med. Michael Uder ist Direktor des Radiologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen.
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MRT-Technologie mit KI – auch für strukturschwache Regionen erschwinglich
Der Kern der Innovation besteht aus einer stark reduzierten Magnetfeldstärke, KI-basierten Algorithmen zur Auswertung der erstellten Bilder und einem Kühlsystem, das mit wenig flüssigem Helium als Kühlmittel auskommt. Diese neue Kombination ebnet den Weg für eine breitere Nutzung der MRT-Technologie auch dort, wo das bisher aus finanziellen oder strukturellen Gründen nicht möglich war. Dank der reduzierten Feldstärke von 0,55 Tesla – im Vergleich zu den vorher verfügbaren 1,5 bis 3 Tesla – konnten nicht nur geographisch, sondern auch auch in klinischer Hinsicht neue Märkte für die Magnetresonanztomographie erschlossen werden: So sind unter anderem eine deutlich verbesserte Lungenbildgebung mit MRT und exakte Scans von Patientinnen und Patienten mit Implantaten möglich. Das neue MRT ist bereits in über 40 Ländern im Einsatz.
Der Bundespräsident würdigt mit dem Deutschen Zukunftspreis herausragende Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Wesentlich für die Entscheidung der Jury sind der wissenschaftlich-technische Innovationsgrad sowie das Potenzial, diese Leistung in zukunftsfähige Arbeitsplätze umzusetzen. Der Preis wurde zum 27. Mal vergeben und ist mit 250 000 Euro dotiert.
Siemens Healthineers: Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit
Auch die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP) stehen fest. In der Kategorie Medizintechnik heißt der Sieger ebenfalls: Siemens Healthineers. Die Fachjury des DNP wählte am 23. November den Medizintechnikhersteller aus Erlangen an die Spitze der nachhaltigen Vorreiter in dieser Branche. Die Siemens Healthineers AG habe sich – wie die anderen Sieger des Wettbewerbs – im Finale durchgesetzt, weil das Unternehmen besonders wirksame, beispielhafte Beiträge zur Transformation geleistet, damit Vorbildcharakter erworben und richtige Signale in seine Branche und darüber hinaus gesendet hat, so die Jury.
Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Erstmals Unternehmen aus 100 Branchen ausgezeichnet
Jedes Jahr wählen die 140 Juroren und Jurorinnen des DNP die Unternehmen aus, die aus ihrer Sicht in diesem Jahr die nachhaltige Transformation in ihren Branchen anführen. Ihre Entscheidungen spiegeln erkennbar Breite und Tiefe der Transformation: Mit sehr unterschiedlichen Herausforderungen, Unternehmensgrößen und Kontexten, teilen die Veranstalter des Deutschen Nachhaltigkeitspreis mit. In diesem Jahr wurde der Deutsche Nachhaltigkeitspreis bereits zum 16. Mal vergeben. In Zusammenarbeit mit der DIHK, dem Bundesumweltministerium und anderen Partnern zeichnet der DNP in diesem Jahr jedoch erstmals Unternehmen aus 100 Branchen aus.