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Projekt: Was VR in der Medizin nützt

Schmerztherapie
Mit VR in der Medizin gegen den Schmerz

Mit VR in der Medizin gegen den Schmerz
VR-Technologie und physiotherapeutische Übungen gegen Rückenschmerzen werden im Projekt Relief-VR kombiniert (Bild: Julian Hölgert / Videoreality)
Wie Virtuelle Realität (VR) beim Behandeln chronischer Schmerzen unterstützen kann, wird im Projekt Relief-VR untersucht. Uniklinikum und Universität Würzburg sind als wissenschaftliche Partner beteiligt.

Schmerzpatienten setzen eine VR-Brille auf und befinden sich in einer virtuellen Welt. „Sie sollen zunächst das Gefühl haben, einen virtuellen Körper oder Avatar zu besitzen, der sich an der gleichen Position wie ihr echter Körper befindet“, sagt Yevgenyia Nedilko.

Nedilko arbeitet für die Frankfurter Videoreality GmbH, die sich auf innovative VR-Anwendungen und -Erlebnisse spezialisiert hat. Und sie ist Ideengeberin und Leiterin des Forschungsprojektes Relief-VR. Es soll zeigen, was die virtuelle Welt zur Schmerztherapie beitragen kann. Als wissenschaftliche Partner des Projekts fungieren das Zentrum für Interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZIS) des Uniklinikums Würzburg und der Lehrstuhl für Psychologie I der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU).

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VR soll in der Medizin zum Beispiel eine Schmerzreduktion ermöglichen

Mit der VR-Technologie soll für die Patienten eine außerkörperliche Erfahrung entstehen. „Wir vermuten, dass auf diesem Weg eine Veränderung der Körperwahrnehmung möglich ist“, sagt Prof. Dr. Heike Rittner. Laut der Leiterin des ZIS lässt sich dadurch bei Patientinnen und Patienten mit chronischen Rückenschmerzen wahrscheinlich ein Zustand erreichen, in dem der empfundene Schmerz reduziert und der schmerzfreie Bewegungsgrad erhöht ist.

„Auf dieser Basis können speziell konzipierte Bewegungsübungen einen neuen, gesunden Lernprozess auslösen“, meint Dr. Ivo Käthner, der das Teilprojekt am Lehrstuhl für Psychologie I der JMU leitet. VR nutzt er bereits seit mehreren Jahren in seiner Forschung zu Schmerz. Bewegungen, die aus Angst vor Schmerz im „echten Leben“ vermieden wurden, können in der Virtuellen Realität schmerzfrei durchgeführt werden – so die Vorstellung der Projektbeteiligten. „Im Endeffekt soll dieser Prozess dazu führen, dass die Patientinnen und Patienten auch ihren Alltag mit weniger Schmerzen bewältigen können“, hofft Prof. Rittner.

Erst ein VR-Übungsprogramm, später ein Medizinprodukt

Im Dezember 2021 begann die Erprobungsphase, die das BMBF mit bis zu 200 000 Euro fördert. Zunächst soll ein individuell angepasstes Übungsprogramm für Patienten mit chronischen Rückenschmerzen entwickelt werden. Bei gutem Verlauf startet im Jahr 2023 eine klinische Machbarkeitsstudie. Das langfristige Ziel ist ein medizinisches Produkt, das Virtuelle Realität (VR) dazu nutzt, neuronale Netzwerke im Gehirn so zu modifizieren, dass chronische Schmerzen dauerhaft gelindert werden.

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