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Was ein Schalter auslöst, bestimmt der Nutzer im Menü

Bediensysteme: Neuentwicklung oder modulare Lösung – das hängt von der Funktionsvielfalt ab
Was ein Schalter auslöst, bestimmt der Nutzer im Menü

Angepasste Schalter lassen sich aus bewährten Komponenten konfigurieren. Für komplexe Geräte kann der individuell entwickelte Schalter aber die bessere Lösung sein, wenn er dem Anwender Vorteile bringt.

Neue Anwendungsmöglichkeiten, erweiterte Funktionen: Auch Medizinprodukte wachsen mit ihren Aufgaben – oder mit den speziellen Anforderungen, die der Hersteller für die anvisierten Märkte berücksichtigen muss. Branchenspezifische Regeln einzuhalten und den Anforderungen für die Zertifizierung zu entsprechen, ist dabei selbstverständlich. All das macht das Gerät im Inneren komplexer.

Nur darf das für die Bedienung keine Konsequenzen haben: Damit sich der Mediziner im OP voll und ganz auf den Patienten konzentrieren kann, muss er auch ein Gerät mit vielen Funktionen und Optionen intuitiv bedienen können. Um so ausgeklügelte Konzepte umsetzen zu können, werden die Bediensysteme von elektromedizinischen Geräten häufig an die jeweilige Applikation angepasst.
Aber nicht nur die Geräte selbst sind komplex aufgebaut. Ein User Interface, mit dem zum Beispiel ein Gerät in der Laserchirurgie bedient wird, muss gemäß der Norm IEC 60601-2-22 eine hohe Schutzart (IP X8) aufweisen, über eine definierte Betätigungskraft von mehr als 10 N verfügen sowie den Schutz gegen unbeabsichtigte Betätigung und eine Erstfehlererkennung bieten – ohne Lebensdauer, Gebrauchstauglichkeit, Hygiene und Ergonomie aus den Augen zu verlieren.
Manchmal lässt sich diese Aufgabe nur durch eigens entwickelte Systeme lösen – manchmal aber auch mit einem Bediensystem, das ausgehend von einer Grundversion für ein bestimmtes Gerät konfiguriert wurde.
Die Steute Schaltgeräte GmbH & Co. KG, Löhne, hat ihren Meditec-Bereich vor diesem Hintergrund in zwei Produktlinien gegliedert. Die Classic-Linie basiert auf dem breiten Programm der Standardkomponenten und ist modular aufgebaut: Gehäuse, Aktoren, Schalteinsätze und Übertragungstechnologien können zu anwendungsorientierten Lösungen kombiniert werden. So entstehen aus bewährten Komponenten kundenspezifische Stelleinrichtungen. Das verringert Initialkosten und verkürzt die Time-to-Market. Und da überwiegend Module eingesetzt werden, die vom Hersteller bereits erprobt und zertifiziert wurden, sinkt der Aufwand für Dokumentationen und Nachweise, die gemäß der Medizinprodukte-Richtlinie zu erstellen sind.
Ein solches Baukastensystem stößt aber immer dann an Grenzen, wenn die Geräte hoch komplex sind, besondere Funktionen bei der Bedienung erfordern oder entsprechend dem Corporate Design des Geräteherstellers gestaltet werden sollen. In solchen Fällen ist eine maßgeschneiderte, kundenspezifische Stelleinrichtung die bessere Lösung. Diese Bediensysteme fasst Steute in der Custom-Produktlinie zusammen. Sie zeichnen sich durch exklusives, markenkonformes Design aus und werden meist zeitgleich mit dem dazugehörigen Medizingerät sowie in enger Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt.
Zu den Technologien, die in beiden Produktlinien intensiv genutzt werden, gehört der von Steute eigens für die Medizintechnik entwickelte Funkstandard SW 2.4-Med, der den Verzicht auf störende Kabel zwischen Bediensystem und Medizingerät erlaubt. Das bietet Vorteile sowohl im Hinblick auf die Ergonomie als auch unter Hygieneaspekten. Deshalb wird die Wireless-Technologie bei fast allen Custom-Projekten genutzt, aber auch bei zahlreichen Stelleinrichtungen der Classic-Produktlinie verwendet.
Wer Geräte der Elektromedizin herstellt, muss natürlich die Frage beantworten, welche der Lösungen für sein neues Produkt am ehesten in Frage kommt. Bei der Entscheidung spielt die Komplexität des User Interface ebenso eine Rolle wie die zu erwartende Stückzahl. Eine zentrale Frage lautet aber: Welche zusätzlichen Vorteile erschließt ein kundenspezifisches Bediensystem, das zeitgleich mit und speziell für das jeweilige Gerät entwickelt wird, für den Anwender?
Das zeigt ein Beispiel, das typisch ist für moderne Geräte. Häufig sind hier die Bedienfunktionen in verschiedene Menüs gegliedert. Für die Bedienung von OP-Mikroskopen hat Steute Meditec ein Fußbediensystem entwickelt, das neben den zentralen Funktionen für Zoom und Fokus auch einen Joystick zur Feinpositionierung des Mikroskops sowie sechs weitere Bedienelemente integriert. Insgesamt kann der Nutzer mit diesem Interface 14 Gerätefunktionen steuern. Eine zentrale Fußablage schafft eine ergonomische Ruheposition für den Operateur.
Bei solchen Custom-Bediensystemen können die einzelnen Elemente unterschiedliche Funktionen übernehmen, je nachdem, welches Menü der Nutzer gerade gewählt hat. Dadurch reduziert sich die Zahl der zu einer bestimmten Zeit verfügbaren Bedienelemente und damit auch die Komplexität. Das vereinfacht die Bedienung, verbessert die Ergonomie und vermindert das Risiko von Fehlbedienungen – und bietet dem Anwender damit zusätzlichen Nutzen.
Guido Becker Steute Schaltgeräte, Löhne
Weitere Informationen Über den Hersteller von Schaltgeräten: www.steute.de

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