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Hightech im Blick

Intelligentes Implantat: Überwachung des Augeninnendrucks
Hightech im Blick

Ein Mikrosensor überwacht den Augeninnendruck bei Patienten mit Grünem-Star-Erkrankung. Die flexible Antennenspule für das implantierbare elektronische System entwickelt und fertigt die Schweizer Unternehmensgruppe Cicor.

Elektronische Implantate und Geräte liefern in der Medizintechnik wertvolle Daten für die Diagnostik, erlauben die kontinuierliche Überwachung von Körperfunktionen und führen gar medizinische Dienstleistungen durch. Gleichzeitig unterstützen sie die Unabhängigkeit der Patienten. Durch die Miniaturisierung sind die Geräte so klein, dass sie, ohne den Menschen nennenswert einzuschränken, den ganzen Tag über getragen werden können: Die Überwachung physiologischer Parameter ist so heute unabhängig vom Aufenthaltsort möglich. Es spielt keine Rolle mehr, ob sich der Patient in einer medizinischen Einrichtung oder bei sich zu Hause befindet.

Das Glaukom, umgangssprachlich „Grüner Star“ genannt, ist eine chronische, unheilbare Erkrankung des Auges. Dabei führen ein erhöhter Augeninnendruck oder dynamische Schwankungen des Augeninnendrucks zur Schädigung des Sehnervs. Ist eine Senkung des Augeninnendrucks nicht erfolgreich, kann dies zur vollständigen Erblindung des Patienten führen. Ein Augeninnendruck-Sensor ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Augeninnendrucks und damit eine optimale medizinische Begleitung.
Cicor produziert für diesen implantierbaren Sensor eine flexible Antennenspule. Die Antenne dient der Datenübertragung und der Stromversorgung des Mikrosensors bei der kabellosen Messung des Augeninnendrucks. Der in enger Kooperation mit einem Kunden entwickelte Augendrucksensor beruht auf einem flexiblen Dünnschichtsubstrat auf Polyimid-Basis. Das ermöglicht ein minimal dünnes Implantat. Deshalb kann die spätere Implantation in Mikroschnitttechnik erfolgen, was eine sichere und zuverlässige Applikation gewährleistet.
Die aus Gold gefertigte Spule weist eine Dicke von 18 bis 20 μm auf und ist besonders fein strukturiert (20 μm Spalt-, 40 μm Linienbreite). Die im Vergleich zur Spaltbreite relativ hohe Dicke der Metallisierung minimiert den Widerstand und stellt besonders hohe Anforderungen an die Fertigung. Die Einhaltung der Toleranzbereiche und der zuverlässige Ablauf aller Fertigungsprozesse spielen eine zentrale Rolle bei der Produktion. Eine strikte Kontrolle der Abläufe garantiert die Produktion auf höchstem Niveau.
Der Mikrosensor ermöglicht die Überwachung des Krankheits- und Therapieverlaufs. Der Patient kann dabei die Messungen mit einem externen Handgerät in seinem gewohnten Lebensumfeld selbst durchführen. Durch die einfache und häufige Messung des Augeninnendrucks erfährt der Augenarzt frühzeitig, ob die gewählte Therapie wirksam ist oder angepasst werden muss.
Implantierbare Systeme benötigen in der Regel neben dem eigentlichen Implantat zusätzlich ein externes Gerät, welches die ausgelesenen Daten überträgt und die schnurlose Energieversorgung des Implantats garantiert. Die Übertragung der Messdaten zu einer Internet-basierten Datenbank kann mittels modernster Übertragungstechniken gewährleistet werden. Der Augenarzt kann so direkt auf die Informationen über den Krankheitsstand des jeweiligen Patienten zugreifen.
Implantate, die in Kontakt mit menschlichem Gewebe kommen, müssen zudem eine gesicherte Bioverträglichkeit aufweisen. Durch den Einsatz neuer Technologien sind heute beispielsweise Mehrlagenschaltungen in biokompatiblem Aufbau oder dehnbare Komponenten, in Verbindung mit einer Mehrlagentechnik auf flexiblen Leiterplatten möglich. Implantierbare Herzschrittmacher oder auch Sensoren für Prothetik, Muskelstimulatoren oder Gehirnelektroden sind heute bereits Realität.
Zur Behandlung von Augenkrankheiten sind neben implantierbaren Linsen auch smarte Kontaktlinsen in der Entwicklung. Patienten können die erfassten Daten wie zum Beispiel den Augeninnendruck, Blutzuckerwerte oder andere Parameter auf einfache Art und Weise selbst auslesen und via Cloud-Dienst oder E-Mail an den behandelnden Arzt übermitteln.
Bei der Entwicklung und Produktion medizinischer Implantate und Geräte sind diverse Normen- und Zulassungsprüfungen zu beachten und einzuhalten. Die Sicherheit und Zuverlässigkeit medizinischer Geräte verlangt zudem nach lückenloser Rückverfolgbarkeit über den gesamten Produktlebenszyklus. Qualitätsdaten-Managementsysteme sorgen für Transparenz und Rückverfolgbarkeit in sämtlichen Fertigungs- und After-Sales-Prozessen. Das verifizierte Qualitätsdaten-Management von Cicor geht dabei weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Es beinhaltet zahlreiche Funktionen, die den spezifischen Kundenanforderungen entsprechend konfiguriert werden können.
Das sind nur einige Gründe, um sich bereits bei der Idee für ein Produkt einen Partner zu suchen, der alle Anforderungen an die Entwicklung und Produktion medizinischer Geräte erfüllt. Kostensenkungen sind darüber hinaus ein weiterer Grund für das Outsourcing der Entwicklung und Produktion elektronischer Produkte im medizintechnischen Bereich.
Weit wichtiger ist aber das umfassende Know-how des Partners, von der Entwicklung über die Fertigung bis zum versandbereiten Produkt. Besonders in der Medizintechnik mit ihren regulatorischen Anforderungen kann das Fachwissen des Outsourcing-Partners entscheidend sein. Dank des umfassenden Portfolios hat sich Cicor als Innovationspartner etabliert. Die Schweizer Elektronikspezialisten bieten für diesen Bereich mehrfach ausgezeichnete innovative Lösungen, die alle Anforderungen an medizinische Geräte erfüllen. su
Innovative Medizintechnik – vom Implantat bis zum Komplettgerät

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