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Juristendeutsch verstehen

Software: „LawCheck“ spürt Widersprüche in Gesetzestexten auf
Juristendeutsch verstehen

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Im Projekt „LawCheck“ wollen DFKI-Forscher es ermöglichen, Gesetzestexte automatisiert zu überprüfen Bild: DFKI GmbH/Annemarie Hirth
Automatisierte Analyse von Gesetzestexten: Im Projekt „LawCheck“ sollen komplizierte Regularien zu einfachen Bausteinen umgewandelt und Widersprüche aufgedeckt werden – um so Juristendeutsch zu verstehen und Rechtssicherheit zu gewinnen.

Jeder kennt es: Häufig ist das Lesen von Gesetzestexten schwer und erfordert besonderen Sachverstand. Widersprüchliche Aussagen in juristischen Begründungen oder unvollständige Bestimmungen kann der Laie nicht erkennen. Mit „LawCheck“ will der Forschungsbereich Cyber-Physical Systems (CPS) des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) dafür sorgen, dass Gesetzestexte automatisiert geprüft und am Computer einfach bearbeitet werden können.

Die Forscher nutzen dafür Textanalyseverfahren. Zunächst werden die Sätze des Textes in ihre einzelnen Bausteine wie Objekt, Verb, Adjektiv, Präposition zerlegt und Schlüsselwörter erkannt. Anschließend wandelt das System den Input der natürlichen Sprache mithilfe formaler Methoden aus dem Schaltkreisentwurf in einen logischen Ausdruck um. Damit kann die juristische Begründung auf Widerspruch und Vollständigkeit geprüft werden.
Da die menschliche Sprache oft mehrdeutig ist, entwickeln die Wissenschaftler zusätzlich eine interaktive Schnittstelle. Dabei tritt ein Dialogsystem mit dem Nutzer in Kontakt und stellt Rückfragen, sobald Unklarheit auftritt – zum Beispiel durch ein Wort mit zwei Bedeutungen. So können mehrfach auslegbare Sachverhalte eindeutig definiert werden.
Konkret betrachten die Wissenschaftler ein besonders anspruchsvolles Feld: die Überprüfung gesetzlicher Regularien in ärztlichen Gebührenordnungen. Die Gradient.Systemintegration GmbH entwickelt hier bereits seit Jahren Verfahren zur automatischen Abwicklung der ärztlichen Abrechnungen. Damit kann geprüft werden, ob Rechnungen nach den geltenden Bestimmungen erstellt wurden. Kommen neue gesetzliche Regelungen hinzu, müssen diese bisher manuell in die Software eingepflegt werden – eine Aufgabe, die selbst für Experten aufwändig und zeitraubend ist.
Mit „LawCheck“ soll dieser Prozess nun nicht nur automatisiert werden: Die resultierenden logischen Ausdrücke können zugleich auch zur Analyse von Widersprüchen und Unvollständigkeiten genutzt werden. „Bis heute kann nicht sicher gesagt werden, ob die hier greifenden gesetzlichen Regularien in sich konsistent sind oder ob sich einzelne Gebührenordnungspositionen widersprechen. Mit „LawCheck“ schaffen wir die Grundlage, dies in Zukunft prüfen zu können“, erklärt Dr.-Ing. Robert Wille, der seitens des DFKI das Projekt leitet.
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