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Genauere Prognose bei Tumor im Gehirn

Onkologie
Tumore im Gehirn: Prognose mit neuer Bildgebung

Tumore im Gehirn: Prognose mit neuer Bildgebung
Den Gehirntumor zu lokalisieren, ist eine wichtige Voraussetzung für die Behandlung. Zu erkennen, was sich im relevanten Bereich tut, ist durch die neue Bildgebung möglich (Bild: SciePro/Stock.adobe.com)
Forscher finden mittels moderner Bildgebungsmethoden exaktere Diagnosemöglichkeiten, um im Gehirn von Patienten ein erneutes Tumorwachstum von gutartigen Veränderungen zu unterscheiden. Ebenso können sie eine genauere Prognose über den Therapieerfolg erstellen.

Die Diagnostik von Hirntumoren beruht heute in erster Linie auf der Magnetresonanztomographie (MRT). Die MRT ist weit verfügbar und bietet eine hervorragende anatomische Darstellung. Jedoch kann beispielsweise die Unterscheidung von Tumorgewebe und gutartigen Veränderungen, bedingt durch die Tumortherapie selbst, schwierig sein.

Hier helfen Diagnoseverfahren, die den Stoffwechsel des Gewebes erfassen: Die so genannte Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit radioaktiv markierten Aminosäuren wie zum Beispiel F-18-Fluorethyltyrosin (FET) ist zurzeit eines der leistungsfähigsten diagnostischen Verfahren, um die MRT-Bildgebung zu ergänzen und die Versorgung von Patienten mit Hirntumoren zu verbessern.

Welche Zusatzinformationen mit Hilfe der FET-PET gewonnen werden können, untersuchten nun Forscher der Arbeitsgruppe Neuro-Onkologie an der Klinik für Neurologie der Uniklinik Köln in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich. Sie konnten dabei zeigen, dass ergänzende Bildgebungsverfahren wie zum Beispiel die FET-PET wertvolle Zusatzinformationen für die Hirntumor-Patientenversorgung liefern können.

Inhaltsverzeichnis

1. Prognose mit hoher Aussagekraft
2. Therapieansprechen besser beurteilen

 

Prognose mit hoher Aussagekraft

So war eine der wichtigsten Beobachtungen im Rahmen des von der Wilhelm Sander-Stiftung mit rund 155 000 Euro geförderten Forschungsprojektes, dass bestimmte Biomarker, die durch die FET-PET identifiziert werden können, eine hohe prognostische Aussagekraft haben. Vor allem traf dies auf Patienten mit neu diagnostizierten niedriggradigen Tumoren zu. Die Forscher konnten zum ersten Mal zeigen, dass diese Patientengruppe – auch unabhängig von der gewählten Therapie – eine deutlich ungünstigere Prognose zu haben scheint.

Eine ähnlich hohe prognostische Aussagekraft konnte das Forscherteam auch mithilfe von dynamischen FET-PET-Parametern zeigen: Diese Methode kann helfen, die Prognose bei bösartigen hirneigenen Tumoren (so genannten malignen Gliomen ohne Mutation im Isozitrat-Dehydrogenase-Gen) vorherzusagen. Darüber hinaus gelang es sowohl mittels der dynamischen FET-PET als auch mit Methoden der „Künstlichen Intelligenz“, bestimmte prognostisch relevante molekulare Veränderungen mit einer hohen Genauigkeit zu identifizieren.

Therapieansprechen besser beurteilen

Weiterhin untersuchten die Wissenschaftler, ob mittels der FET-PET eine Differenzierung zwischen gutartigen therapiebedingten Veränderungen und erneutem Tumorwachstum möglich ist. Es zeigte sich, dass die FET-PET bei dieser Fragestellung der so genannten diffusionsgewichteten MRT-Bildgebung überlegen ist. Diese misst die Diffusionsbewegung von Wassermolekülen im Körpergewebe und stellt sie räumlich aufgelöst dar.

Die FET-PET lieferte auch bei der Anwendung neuerer Therapieformen wie dem Multikinase-Inhibitor Regorafenib oder der Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren wichtige diagnostische Zusatzinformationen zu diesem klinisch hochrelevanten Problem. Auch gelang mittels der FET-PET eine verbesserte Beurteilung des Therapieansprechens im Vergleich zur kontrastmittelgestützten MRT.

Kontakt:
Uniklinik Köln
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Kerpener Str. 62
50937 Köln
Tel.: +49 (0)221 478–0
Website: www.uk-koeln.de

https://neurologie.uk-koeln.de/forschung/ag-neuroonkologie/

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