Zeit und Geld sparen hilft ein tragbarer Tablet-PC, der die papiergebundene Patientenkurve ersetzt. Zugleich verbessert „VMobil“ die Qualität der Behandlung. Die Erlangener Advanova GmbH erhielt für ihre Innovation den ersten Gründerpreis des Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg.
Einfach und doch bahnbrechend ist die Idee hinter „VMobil“: Unhandliche, unübersichtliche und unleserliche Papiermappen bei der Visite werden mit Hilfe einer Software digitalisiert. Ein tragbarer Tablet-PC mit Stiftbedienung ersetzt die papiergebundene Patientenkurve und macht wichtige Vitaldaten wie Blutdruck, Puls- und Temperaturwerte, Medikation und Behandlungsstatus des Patienten elektronisch nachvollziehbar und direkt am Patientenbett dokumentierbar.
Die mobile elektronische Patientenkurve der Advanova GmbH ist ganz im Sinne des Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN). Der Spitzencluster verlieh dem Spin-off-Unternehmen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den ersten Medical-Valley-Gründerpreis. „Beeindruckt hat uns, dass ‚VMobil’ signifikante zeitliche und finanzielle Einsparungen in Krankenhäusern möglich macht und dabei gleichzeitig die Qualität der Behandlung verbessert“, begründet Prof. Erich R. Reinhardt, Vorstandsvorsitzender des Medical Valley EMN e.V., die Entscheidung der Jury.
Anweisungen zu Behandlung und Medikation sind durch die digitalisierte Darstellung für jeden klar leserlich. Außerdem lassen sich die Daten nahtlos in das bereits existierende EDV-System eines Krankenhauses einspeisen. „Unsere Software erspart dem Arzt und den Pflegekräften Zeit vor und nach der Visite. Es bleibt wieder mehr Zeit für den direkten Patientenkontakt“, erklärt Bastian Bleisinger, kaufmännischer Leiter von Advanova. Zudem werde mit der neuen Technik Papiermaterial eingespart. Pro Station mit etwa 25 Betten veranschlagt das Unternehmen jährlich Einsparungen von 15 000 Euro.
Durch spezielle Funktionen wie Dosierungsvorschläge steuert das Programm überdies den effizienteren Einsatz von Medikamenten. „VMobil“ ist jedoch keine eigenständige Therapie- und Diagnose-Software. Die Software empfehle Dosierungen nach vorher festgelegten Parametern, ersetze aber nicht die ärztliche Behandlungsfreiheit, betont Bastian Bleisinger Die rechtliche Verantwortung bei der Medikamentenverordnung trage nach wie vor der Arzt.
„VMobil“ ist bereits im klinischen Einsatz. Die onkologische Station der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen erprobt die mobile elektronische Patientenkurve seit 2008 erfolgreich im täglichen Krankenhausgeschehen. Im vergangenen Jahr folgten weitere Stationen der Frauenklinik, auch die Kinderklinik arbeitet mittlerweile mit der elektronischen Patientenkurve. Ziel von Advanova ist es, die Software auch in anderen Kliniken in Deutschland nutzbar zu machen.
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