Medizinische Schätze in Ethanol und Formalin beherbergt die Pathologische Sammlung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU): Mehr als 1000 Organe sind als Feuchtpräparate konserviert. Mit Unterstützung der Mercator-Stiftung will die FAU die Exponate künftig wieder bei der Ausbildung angehender Mediziner einsetzen. Dafür erhält die Universität für ein Jahr rund 50 000 Euro und gehört damit zu neun deutschen Universitäten, die im Rahmen der Initiative „SammLehr – an Objekten lehren und lernen“ gefördert werden. Bis in die 1960er Jahre war die Pathologische Sammlung ein Kernstück bei der Ausbildung der Medizinstudenten. Dann fanden Dias und schließlich digitale Aufnahmen und Animationen ihren Weg in die Hörsäle, und die Studierenden entfernten sich vom eigentlichen Lerngegenstand. In einem ersten Schritt wird ein Kreis Studierender nun sukzessive die pathologische Lehrsammlung erhalten und erweitern. Ein Semester später kann diese zum Einsatz kommen. Da die meisten Exponate mehr als 100 Jahre alt sind, vermitteln sie auch Krankheitsbilder, die man heute nicht mehr oder kaum noch findet, wie eine von Tuberkulose stark geschädigte Lunge oder riesige unbehandelte Tumoren. Die Herkunft der Organe ist meist eindeutig zu klären: Katalognummern führen zu Sektionsbüchern und Krankenakten im Universitätsarchiv.
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