Ähnlich wie eine Automatikuhr funktioniert ein batterieloser Herzschrittmacher, der die Herztätigkeit zur Energiegewinnung nutzt. Er wurde an der Universität Bern entwickelt. Die Herzkontraktion setzt eine Feder in Bewegung, die in Spannung gehalten wird. Wenn die Feder sich entspannt, wird ein Mikrogenerator geladen, der den Schrittmacher mit Energie versorgt. Der Prototyp, der beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Barcelona vorgestellt wurde, erfordert im Gegensatz zu den heutigen Implantaten keinen Batterietausch, für den ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist. Die Entwicklung basiert auf einer handelsüblichen automatischen Armbanduhr. Alle nicht notwendigen Teile wurden entfernt, um Gewicht und Größe zu minimieren. Zusätzlich entwickelten die Berner Forscher ein spezielles Gehäuse, das für die direkte Implantation in den Herzmuskel geeignet ist. Im Tierversuch konnte nachgewiesen werden, dass das Konzept funktioniert: Durch Stimulation wurde eine Herzfrequenz von 130 Schlägen pro Minute erreicht. Wann der batterielose Herzschrittmacher für Patienten nutzbar sein wird, ist nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf derzeit noch nicht absehbar.
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Teilen: