Schwillt nach einem Schlaganfall das Gehirn an, hilft oft nur eine Operation, bei der die Schädeldecke geöffnet wird. Bisher greifen Ärzte dazu zum Bohrer. Künftig soll ein hochenergetischer Femto-Sekundenlaser den Knochen schneiden. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme (IPMS) in Dresden wollen so das Risiko senken, das durch eine Verletzung der Hirnhaut mit dem Bohrer entstehen kann. Der Laserstrahl wird über einen Spiegel-Gelenkarm in das Handstück eingekoppelt. Herzstück sind zwei neuartige Mikrospiegel: Der erste schneidet die Schädeldecke, der zweite korrigiert Fehlpositionierungen. Die miniaturisierten Bauelemente vertragen den Angaben zufolge Laserleistungen von bis zu 20 W – 200 Mal mehr als herkömmliche Mikrospiegel. Mit 5 mm x 7 mm oder 6 mm x 8 mm Größe können sie auch Laserstrahlen mit großem Durchmesser führen. Dafür wurde die Siliziumplatte nicht wie üblich durch eine 100 nm dicke Aluminiumschicht verspiegelt, stattdessen wurden hochreflektierende elektrische Schichten aufgebracht. Der Spiegel reflektiert im sichtbaren Spektralbereich 99,9 % der Laserstrahlung. So dringt viel weniger der hochenergetischen Strahlung in das Substrat ein.
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