Im Tierversuch hat sich ein in Europa entwickeltes Kunstherz bereits bewährt. Es ist nach dem Vorbild des menschlichen Herzens aufgebaut.
Erstmals seit mehr als 20 Jahren ist ein in Europa entwickeltes, vollständig implantierbares Kunstherz im Tierversuch erfolgreich eingesetzt worden. Das künstliche Herz mit dem Namen ReinHeart wurde von der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Reiner Körfer im Bad Oeynhausener Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen entwickelt. Mitarbeiter des Lehrstuhls für Angewandte Medizintechnik des Helmholtz-Instituts der RWTH Aachen waren an der mehrjährigem Forschungsarbeit beteiligt.
„Unser Herz ist kleiner und leichter – auch besser – als das vor Jahren erfolglos implantierte US-amerikanische Modell,“ betont Körfer. „Wir sind sehr zuversichtlich, mit dem ReinHeart in zwei bis drei Jahren eine echte und dauerhafte Alternative zur klassischen Herztransplantation zu schaffen.“ Dies setze jedoch voraus, dass dem Projekt die bereits zugesagte finanzielle Unterstützung zukomme. „Den bisherigen Erfolg haben wir privaten Spenden zu verdanken.“
Das künstliche Herz, das einem Kalb eingesetzt wurde, habe von Beginn an hervorragend gearbeitet. Nach über einer Stunde, in der das Kunstherz eine regelmäßige und stabile Leistung mit einem Herz-Minuten-Volumen von bis zu 6 l bewies, wurde der Versuch erfolgreich abgeschlossen.
Nach menschlichem Vorbild besitzt das künstliche Herz eine rechte und eine linke Kammer mit einem Schlagvolumen von jeweils 60 ml sowie vier mechanische Herzklappen. Ein verschleißfreier Linearantrieb für die Pumpleistung erzeugt eine Kraft von 70 N. Er verbraucht weniger als 20 W. www.hdz-nrw.de
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