Schmerzende Hüften, lädierte Knie, erkrankte Schultern oder Sprunggelenke – rund 400 000 Mal pro Jahr unterziehen sich Patienten in Deutschland einer arthroskopischen Operation. Mit der minimal-invasiven Technik lässt sich im Inneren der Gelenke sicher und schonend operieren. Doch obwohl die Arthroskopie derzeit die am häufigsten angewandte chirurgische Technik ist, gibt es bislang lediglich einzelne randomisierte Studien, deren Ergebnisse in die allgemeine Versorgungsrealität nur eingeschränkt übertragen werden können: Vielfach werden nur hochselektive Patientengruppen eingeschlossen. Trotz hoher Eingriffszahlen und etablierter Standardverfahren fehlen bisher langfristige klinische Studien an großen Patientenpopulationen, die das OP-Ergebnis im Versorgungsalltag messen. Deshalb geht jetzt das Deutschsprachige Arthroskopieregister „Dart“ an den Start.
Bewertung durch Ärzte und Patienten
Erstmals werden nun bei OPs in Deutschland, Österreich und der Schweiz Ärzte und Patienten gemeinsam die Qualität der Operation bewerten. Dazu machen die Ärzte auf der Online-Plattform von Dart Angaben zur Erkrankung oder Verletzung, dem Gelenkbefund und der durchgeführten Operation. Der Patient erhält ebenfalls einen Online-Zugang und wird gebeten, zu regelmäßigen Zeitpunkten – von vor der OP bis zu 10 Jahre nach der Operation – Angaben zum subjektiven Gelenkbefund, zu Komplikationen, Arbeitsausfall und der subjektiven Zufriedenheit zu machen. Die Arzt- und pseudonymisierten Patientendaten werden anschließend statistisch ausgewertet. Über eine Reportfunktion erhält der Arzt eine Rückmeldung für die Ergebnisse der von ihm durchgeführten Operationen im Vergleich zum Gesamtpool teilnehmender Ärzte. Für die Patienten wird die Qualität damit umfassend, genau und praxisnah dokumentiert.
Transparentes Register
Dart wurde von der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA), dem Berufsverband für Arthroskopie (BVASK) und der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ins Leben gerufen. Hierzu wurde die gemeinnützige Gesellschaft Dart gGmbH gegründet, die mit der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie kooperiert. Als Partner für die technische Realisation wurde das Studienzentrum der Universität Freiburg gewonnen.
Über die Studien-Ergebnisse sollen später in einem allgemeinen Reporting auch Bürger, Krankenkassen, Gesundheitspolitik und Medizinproduktehersteller informiert werden. Das macht das Register transparent für die gesamte Gesellschaft. Die Auskünfte beruhen dann ausschließlich auf echten klinischen Zahlen aus dem Versorgungsalltag.