Bisher ist es schwer, pathologische Prozesse aufzuhalten, wie sie bei der Osteonekrose auftreten. Forscher entwickeln nun spezielle OP-Instrumente und bildgebende Systeme, um gelenkerhaltende und regenerative OP-Verfahren durchzuführen.
Wenn ein Knochen nicht mehr ausreichend durchblutet wird, stirbt er ab. Diese schmerzende und bewegungsbeeinträchtigende Osteonekrose kann auch schon junge Erwachsene treffen. Ihre Gelenke können dabei soweit zerstört werden, dass ein künstlicher Gelenkersatz erforderlich wird.
Die Hüftkopfnekrose ist eine bedeutende orthopädische Erkrankung, deren genaue Ursache noch nicht abschließend geklärt ist. Sicher ist nur, dass sie für etwa ein Zehntel aller künstlichen Hüftgelenke verantwortlich ist. Mit den jetzigen Behandlungsmethoden kann selbst unter günstigsten Voraussetzungen nur bei maximal 70 bis 80 % der Betroffenen das Gelenk erhalten werden, sofern die Diagnose rechtzeitig in symptomarmen Frühstadien gestellt wird. Deutlich bessere Heilungschancen versprechen sich die Wissenschaftler dadurch, dass die Nekrose gezielter und vollständiger ausgeräumt wird als bei den herkömmlichen OP-Methoden.
In einem interdisziplinären Forschungsprojekt der Universität Duisburg-Essen (UDE) soll daher in den kommenden drei Jahren ein neues Instrumentensystem für die minimal-invasive Therapie entwickelt werden, das erstmals über einen flexibel steuerbaren Fräskopf verfügt, einschließlich integrierter Optik für die Online-Visualisierung und Kontrolle während des Eingriffs. Eine zentrale Rolle spielen dabei – neben der geometrischen Simulation des auszuräumenden Areals – die Modellierung und numerische Berechnung des Knochens. Außerdem soll ein Software-Werkzeug erarbeitet werden, so dass der OP-Eingriff individuell für jeden Patienten im Vorfeld simuliert und optimiert werden kann.
Das mögliche Anwendungsspektrum umfasst neben Osteonekrosen auch die Diagnostik und Therapie gutartiger Tumore sowie Erkrankungen der Wirbelsäule.
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