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Den Bedarf decken

Kooperation: Rostocker Gewebebank und Tissue Regenix
Den Bedarf decken

Den Bedarf decken
Unter dem Mikroskop werden die Zellen ausgezählt, hier mit Dr. Frank-Peter Nitschke. Die Anzahl der Zellen gibt Aufschluss über die Qualität des Transplantates (Bild: GBM-V/Joachim Kloock)
Eine bessere Versorgung aller Patienten mit innovativen Gewebetransplantaten – das ist das Ziel der Kooperation zwischen der gemeinnützige Gewebebank Mecklenburg-Vorpommern und dem britischen Medizinunternehmen Tissue Regenix.

Die Versorgung von Patienten mit hochwertigen Gewebetransplantaten ist auch acht Jahre nach Inkrafttreten der gesetzlichen Rahmenbedingungen unbefriedigend. Die Wartezeiten beim Ersatz einer Augenhornhaut liegen bei etwa drei Monaten, bei kardiovaskulären Geweben, also Herzklappen und Gefäßen, ist es ähnlich. Noch immer müssen Gewebetransplantate aus dem Ausland importiert werden. Im Notfall kann das Fehlen von geeignetem Spendergewebe auch tödlich enden oder zur dauerhaften Verschlechterung der Lebensqualität führen.

Die mögliche Anwendung innovativer Technologien im Bereich der Entnahme und Bearbeitung von Geweben befindet sich in weiten Teilen noch im Anfangsstadium. Das soll sich mit der deutsch-englischen Kooperation ändern. Der Grundstein dafür wurde im vergangenen Jahr mit der Gründung der gemeinnützigen Gewebebank Mecklenburg-Vorpommern (GBM-V) und der gemeinnützigen Gesellschaft für Transplantationsmedizin Mecklenburg- Vorpommern (GTM-V gGmbH) in Rostock gelegt. Die GBM-V ist die erste Multi-Tissue-Bank dieser Art in Deutschland. Initiatoren des neuen Weges sind die Rostocker Ärzte Dr. Frank-Peter Nitschke und Dr. Axel Manecke mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der Transplantationsmedizin. Die Unternehmen verfolgen ausschließlich gemeinnützige Zwecke im Bereich der Gewebemedizin.
Die entnommenen Gewebepräparate werden derzeit noch in kooperierenden Gewebebanken zu Transplantaten aufbereitet. Im Bereich der Hornhautherstellung liegt die Transplantationsfähigkeit gegenwärtig bei 78 %. Ein neues Verfahren soll die Transplantabilität auf über 95 % erhöhen. Im Bereich der kardiovaskulären und muskuloskelettalen Gewebearten beträgt diese schon jetzt 100 %. „Grundsätzlich ist es möglich, den Bedarf an Gewebespenden zu decken“, sind die Transplantationsmediziner fest überzeugt.
Die Zusammenarbeit mit Tissue Regenix aus dem britischen York soll vor allem den Zugang zu regenerativen Transplantaten auf der Basis zellfreier Gewebegerüste für betroffene Patienten sichern. Kernpunkt ist die patentierte D-Cell-Technologie des Unternehmens, mit deren Hilfe die Erbinformation (DNA) und das zelluläre Material aus dem Spendergewebe entfernt wird. Übrig bleibt ein zellfreies Gerüst, auf welchem sich die Zellen des Patienten ansiedeln und regenerieren, so dass das neue Gewebe vom Körper nicht als fremd erkannt und somit nicht abgestoßen wird.
Für die neuen Technologien werden die für die Antragsverfahren notwendigen Vorarbeiten und Untersuchungen durchgeführt. „Im kommenden Jahr wollen wir mit der Herstellung der besser verträglichen Transplantate starten und die ersten Patienten damit versorgen“, so Nitschke.
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