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Dem individuellen Druck auf der Spur

Hydrozephalus: Sensor unterstützt die Behandlung
Dem individuellen Druck auf der Spur

Ein neuer, dauerhaft implantierbarer Drucksensor ermöglicht ein telemetrisches, nicht-invasives Auslesen des Druckes im Ventilsystem eines Hydrozephalus-Patienten. Dadurch sind die Erfolgschancen der Behandlung erhöht.

Zur Behandlung des Hydrozephalus wird ein so genanntes Shuntsystem implantiert, das überschüssigen Liquor aus den Hirnkammern ableitet. Das Herzstück ist ein Ventil, das bei Überdruck öffnet und Liquor ableitet. So soll der Hirndruck in physiologischen Grenzen gehalten werden. Viele Neurochirurgen fügen diesem System zusätzlich noch ein Reservoir hinzu, um postoperativ zum Beispiel den Hirndruck invasiv zu messen, Medikamente zu injizieren oder Liquor zu entnehmen.

Trotz aller Fortschritte wie zum Beispiel in Form von Ventilen, bei denen postoperativ der Öffnungsdruck nicht-invasiv verstellt werden kann, bleibt für Patienten und Ärzte ein Fakt problematisch: Menschen sind verschieden und jeder Mensch hat einen individuellen Hirndruck, der eigenen physiologischen Schwankungen folgt. Treten bei Hydrozephalus-Patienten mit einem Shuntsystem Beschwerden auf, sind die diagnostischen Mittel der behandelnden Ärzte begrenzt.
Kostenintensive diagnostische Untersuchungen wie Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) können zu Rate gezogen werden. Bei einem Negativbefund hilft nur noch die Symptombeschreibung des Patienten, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Die Aesculap AG und die Christoph Miethke GmbH & Co. KG haben daher einen telemetrischen Drucksensor entwickelt und in ein Reservoir integriert. Das neue Sensor-Reservoir trägt ein CE-Kennzeichen und bietet alle Funktionen eines herkömmlichen Reservoirs – sowie zusätzlich die Möglichkeit, den Druck im Shuntsystem ohne invasiven Eingriff zu messen. Wann immer gewünscht, kann mit Hilfe einer Antenne die aktuelle Drucksituation geprüft, die Reaktion von Verstellmanövern am Ventil beobachtet oder ein Druckverlauf überwacht werden. So können erstmals konkrete Rückschlüsse auf die Funktion des Shuntsystems gezogen werden. So kann beispielsweise eine Verstopfung schnell und einfach identifiziert werden. Das Sensor-Reservoir ist wie alle Aesculap-Miethke-Systeme im MRT störungsfrei verwendbar bis 3 Tesla.
„Erstmals können Ärzte anhand valider Daten und Fakten auf Beschwerden des Patienten reagieren“, erläutert Christoph Miethke, Geschäftsführer der Christoph Miethke GmbH & Co. KG. Anstatt zeit- und kostenintensive CT- oder Kernspinaufnahmen anzufertigen, genüge ein einfaches telemetrisches Auslesen der Sensordaten. Dies eröffne einmalige Perspektiven zur weiteren Verbesserung der Hydrozephalusbehandlung.
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