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Digitalisierung in der Medizin: Data Storytelling zur Patientenaufklärung

Digitalisierung in der Medizin
Data Storytelling zur Patientenaufklärung

Data Storytelling zur Patientenaufklärung
Wie wächst ein Tumor? Das Wissen darüber kann Patienten helfen, medizinische Behandlungsmöglichkeiten besser zu verstehen. Neue Formen der Visualisierung sollen dieses Wissen einfacher zugänglich machen (Bild: peterschreiber.media /stock.adobe.com)
Neue Ansätze zur medizinischen Bildung und Aufklärung entwickelt ein Forscherteam der Uni Magdeburg: In digitale Geschichten verpackt sollen Patienten leicht verständliche Informationen über Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten bekommen.

Wie lassen sich komplexe medizinische Informationen in allgemeinverständliche Geschichten umwandeln? Ein Weg dahin sind das so genannte Data Storytelling oder auch Narrative Visualization. Dafür werden zum Beispiel reale Krankendaten aus Laboren oder bildgebenden Verfahren in Form von Geschichten aufbereitet, um Patienten, aber auch Fachpersonal oder die Öffentlichkeit zu informieren. So lassen sich anhand realer und für Patienten individueller Daten Diagnoseverfahren und Behandlungsoptionen besser verstehen. Auch lassen sich fundierte medizinische Entscheidungen anhand solcher Informationen besser treffen, und Menschen werden befähigt, aktiv an ihrer Gesundheitsversorgung teilzunehmen.

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Digitalisierung in der Medizin: Inhalte in anderer Form aufbereiten

Computervisualisten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben mit dieser datengetriebenen erzählerischen medizinischen Visualisierung eine neue Methode entwickelt, um medizinische Inhalte verständlicher aufzubereiten. Die Informatikerin Dr. Monique Meuschke vom Institut für Simulation und Graphik, die mit ihrem Team daran gearbeitet hat, erläutert: „Basierend auf einer entwickelten Vorlage haben wir zum Beispiel Ansätze für eine effektive Visualisierung der Wachstumsprozesse pathologischer Strukturen untersucht.“ Werden komplexe medizinische Informationen auf visuell zugängliche Weise dargestellt, könnten Patientinnen und Patienten das Fortschreiten pathologischer Strukturen, wie beispielsweise das Wachsen eines Tumors, besser nachvollziehen.

Das führe bei den Betroffenen zu mehr Vertrauen, weniger Angst und trage zu einer fundierten Entscheidungsfindung bei, so die wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin. Auch die Einbeziehung menschlicher Charaktere in die Geschichte helfe, komplexe medizinische Informationen auf ansprechende Weise zu vermitteln.

Was XR-Technologien in der Medizin bieten können

KI zeigt, wie sich Alter oder Lebensstil auf die Heilung auswirken

Da die Gestaltung von Charakteren in datengetriebenen medizinischen Geschichten zeitaufwendig und schwierig sei, nutze die Arbeitsgruppe KI, um Basis-Charaktere darzustellen. Diese zeigten anschaulich, wie sich Alterung, Gewichtsveränderungen, Anpassungen im Lebensstil oder Heilungsprozesse auswirkten, erklärt Computervisualistin Meuschke.

„Wir arbeiten derzeit an drei konkreten Prototypen für die Patientenaufklärung – ein Prototyp für das Herzzentrum in Leipzig, ein Prototyp für die Kardiologie der Charité Berlin und ein Prototyp für die Neurologie der Uniklinik Magdeburg“, sagt Monique Meuschke.

Prototyp für digitalen Patienten-Zwilling

Digitale Inhalte sollen in den nächsten Monaten in der Medizin in Verwendung sein

Noch im Verlauf dieses Jahres sollen alle Prototypen klinisch zum Einsatz kommen. Zudem kooperiere das Team hinsichtlich der narrativen medizinischen Visualisierung mit einem Experten für illustrative Visualisierung der Uni Jena.

Zur Weiterentwicklung arbeitet das Team mit Forschenden der Universitäten Rostock und Bergen in Norwegen sowie der Hochschule Rhein/Main zusammen.

Beispiele sind zu sehen unter
https://visualstories.cs.ovgu.de/

Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:
Dr. Monique Meuschke, Fakultät für Informatik
E-Mail: meuschke@isg.cs.uni-magdeburg.de

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