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Alternative zur gespendeten Hornhaut

Künstliche Hornhaut: Augenlicht der Patienten retten
Alternative zur gespendeten Hornhaut

Alternative zur gespendeten Hornhaut
Die künstliche Hornhaut ArtCornea® lässt sich leicht implantieren. Sie ruft keine Immunreaktion hervor Bild: Fraunhofer IAP
Häufig verursachen Erkrankungen der Augenhornhaut Blindheit. Die etablierte Therapie ist die Transplantation der Cornea, doch diese ist nicht allen Fällen möglich. Eine künstliche Hornhaut kann nun das Augenlicht der betroffenen Patienten retten.

Unsere Augen sind das Fenster zur Welt, doch tausende Menschen können kaum noch oder gar nicht mehr durch dieses Fenster sehen – ihre Hornhaut ist defekt. Ursache sind oftmals Unfälle wie Verätzungen, chronische Entzündungen, fehlende Limbusstammzellen im Auge und Erkrankungen wie Keratokonus, bei der sich die Hornhaut ausdünnt und kegelförmig vorwölbt. Den Betroffenen hilft nur noch eine Spenderhornhaut. Allein in Deutschland warten 7000 Menschen auf dieses rettende Gewebe, welches jedoch wie alle Spenderorgane Mangelware ist.

Um diese Situation zu entschärfen, entwickeln Dr. Joachim Storsberg und sein Team vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam in enger Zusammenarbeit mit dem Aachener Centrum für Technologietransfer ACTO e. V. künstliche Hornhäute. Wissenschaftliche Partner im Projekt „Artcornea“ sind die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das ACTO e. V. und die Augenklinik Köln-Merheim.
„Wir entwickeln zwei unterschiedliche künstliche Hornhäute, eine davon können wir als einfachen Transplantatersatz den Patienten einsetzen, die eine Spenderhornhaut gut vertragen, aber wegen des großen Mangels keine erhalten“, sagt Dr. Storsberg, Projektleiter am IAP. Aber auch Patienten, die aufgrund einer Erkrankung eine Spenderhornhaut nicht tolerieren oder bereits mehrfache erfolglose Transplantationen hinter sich haben, können von der künstlichen Hornhaut profitieren.
Basis von Artcornea ist ein Polymer, das Wasser gut aufnehmen kann. Dr. Storsberg und sein Team haben das ursprüngliche Material mit einer neuen Oberflächenbeschichtung versehen, die komplette Oberfläche selektiv funktionalisiert. „Artcornea lässt sich optisch gut verankern, man erkennt nur noch die Naht. Außerdem ist sie leicht implantierbar und ruft keine Immunreaktion hervor“, betont Dr. Storsberg die Vorzüge der neuen Entwicklung.
Auch bei der zweiten künstlichen Hornhaut, Acto-Texkpro genannt, ist es den Experten gelungen, ein chemisch und biologisch inertes Basismaterial biologisch kompatibel zu machen. Der Rand des Implantats kann fest mit der natürlichen Hornhaut verwachsen, während die innere Optik aus Silikon frei von Zellen und somit klar bleibt. Die Acto-Texkpro eignet sich vor allem für die Erstversorgung, etwa wenn die Hornhaut durch chronische Entzündungen, schwere Unfälle sowie Verätzungen oder Verbrennungen zerstört wurde.
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