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Snke OS entwickelt Digitalplattform für chirurgische Eingriffe

Digitalplattform für die Chirurgie
Patientenspezifische Modelle unterstützen den chirurgischen Eingriff

Patientenspezifische Modelle unterstützen den chirurgischen Eingriff
Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitales, testet mit Snke-OS-Geschäftsführer Andreas Giese und Brainlab Vorstandschef Stefan Vilsmeier (von links) den Brainlab Mixed Reality Viewer (Bild: Snke OS)
In München-Bogenhausen entsteht die erste Digitalplattform für die Chirurgie: Die Brainlab-Tochter Snke OS entwickelt die bestehende Brainlab-Software weiter und schafft 100 Arbeitsplätze.

Die Brainlab AG startete Ende Juni mit rund 65 bestehenden Mitarbeitern und 100 zusätzlichen Stellen das Tochterunternehmen Snke OS. Am neuen Standort in München-Bogenhausen entsteht die erste Digitalplattform für die Chirurgie, welche auf Basis der bestehenden Brainlab-Software weiterentwickelt und einem erweiterten Geschäftskundenkreis angeboten wird.

Das mit einem Gesamtaufwand von mehr als 500 Millonen Euro in den letzten 30 Jahren von Brainlab entwickelte Software Framework, das in spezifischen, hochkomplexen Bereichen wie der Neurochirurgie als Benchmark für Digitalisierung im OP etabliert ist, wird so in seiner gesamten Funktionsvielfalt für einen breiten klinischen Anwendungsbereich erschlossen.

Statt eigene Entwicklungen zu initiieren und dabei mit Grundfunktionalitäten zu starten, können existierende Brainlab-Partner, aber auch Mitbewerber, Start-ups sowie Großunternehmen der Pharma- und Medizintechnikindustrie, auf die Technologie und offenen Schnittstellen von Snke OS aufsetzen und schneller, effizienter und kostengünstiger den OP digital durchdringen.

Inhaltsverzeichnis

1. Talente im KI-Umfeld gesucht
2. Patientenspezifisches Modell für präzise Eingriffe
3. Mit offenen Schnittstellen zum individuellen System
4. Coronavirus beschleunigt die Digitalisierung

 

Talente im KI-Umfeld gesucht

Andreas Giese, Geschäftsführer von Snke OS, erläutert den Hintergrund zum Start des neuen Tochterunternehmens: „Die räumliche und organisatorische Trennung von Brainlab wurde gewählt, um losgelöst von den bisherigen, sehr spezifischen Anwendungsfeldern die dynamische Weiterentwicklung unserer Softwarearchitektur zu triggern und so ein noch viel breiteres Spektrum an klinischen Herausforderungen mit universellen Funktionalitäten zu unterstützen. Dazu brauchen wir neue Talente, insbesondere im KI-Umfeld.“

München gilt als eines der führenden internationalen Zentren in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Datenanalyse. Deshalb entstehen die neuen zukunftsweisenden Arbeitsplätze von Snke OS in erster Linie am Hauptsitz, ergänzt um Teams in Tel Aviv und San Diego.

Patientenspezifisches Modell für präzise Eingriffe

Die Plattform bündelt komplexe Technologien: Ein universelles statistisches Patientenmodell wird mit der individuellen, aus zahlreichen diagnostischen Bilddaten aggregierten Anatomie sehr präzise gekoppelt und erzeugt somit einen digitalen Repräsentanten jedes Patienten. Dieser wird während einer Operation fortwährend in Bezug gesetzt zu den präzise erfassten Interaktionen der eingesetzten Instrumente und ermöglicht so eine genaue Navigation und Vermessung des Eingriffs.

Die Anatomie wird zudem mit Videodaten verknüpft, um mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) zusätzliche Workflow-Informationen zu extrahieren, den Verlauf zu dokumentieren und das patientenspezifische Modell dynamisch aktualisieren zu können. Die dabei gewonnenen statistischen Daten fließen wiederum an das universelle Patientenmodell zurück und dienen als zentrale Wissensbasis für die Erforschung besserer Behandlungsmethoden.

Mit offenen Schnittstellen zum individuellen System

Die offenen Schnittstellen von Snke OS sollen anderen Medizintechnik-Unternehmen ermöglichen, eigene Lösungen im Bereich Imaging, Navigation, Robotik, Cloud Computing, KI sowie Mixed Reality zu einem Gesamtsystem zu integrieren und die Möglichkeiten der Digitalisierung effektiver auszuschöpfen. Dadurch können sich auch neue Perspektiven in anderen Fachrichtungen, wie Herz-, Leber- und Gefäßchirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, HNO sowie der Onkologie eröffnen, heißt es.

Coronavirus beschleunigt die Digitalisierung

„Chirurgische Eingriffe sind immer noch sehr analog“, erklärt Stefan Vilsmeier, Vorstandsvorsitzender von Brainlab. „Mit aus tiefer Digitalisierung gewonnenen Daten lassen sich Effizienzdefizite analysieren und die Behandlung individuell für jeden Patienten optimieren.“ Chirurgische Interventionen gelten in Krankenhäusern als wesentlicher Werttreiber mit erheblichem Digitalisierungspotenzial. Die aktuelle Corona-Pandemie habe die Digitalisierung im Gesundheitsbereich noch deutlich beschleunigt.


Kontakt zum Unternehmen:
Snke OS GmbH i.G.
Einsteinstr. 174
81677 München
Website: www.snkeos.com

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