Startseite » Markt »

A.T. Kearney-Studie: Europas Hightech-Industrie verliert Boden

Informations- und Kommunikationstechnologien
A.T. Kearney-Studie: Europas Hightech-Industrie verliert Boden

A.T. Kearney-Studie: Europas Hightech-Industrie verliert Boden
Viele Industrien basieren heute auf Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) und gerade die europäischen Unternehmen nutzen diese Technologien, um sich Alleinstellungsmerkmale im globalen Wettbewerb zu erarbeiten Bild: Siemens
Die Hightech-Industrie in Europa verzeichnet in allen wichtigen Segmenten rückläufige Zahlen. So steuern europäische Unternehmen weniger als 10 % zu den globalen Umsätzen für Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) der weltweit führenden 100 Hightech-Unternehmen bei. Spitzenreiter sind hingegen die USA mit einer großen Innovationskraft sowie Asien mit seinen günstigen Produktionsstandorten. Aus diesem Grund verlagern sich auch die Jobs in der Hightech-Branche zunehmend in das nicht-europäische Ausland. Europa verliert an Relevanz im globalen ICT-Markt, dabei ist die makroökonomische Bedeutung der europäischen Hightech-Industrie nicht gering: Kernindustrien wie die Automobilindustrie oder der Maschinenbau bedürfen einer agilen und innovativen europäischen Hightech-Industrie. Eine aktuelle Studie von A.T. Kearney zeigt auf, welche Erfolgsfaktoren der europäischen Hightech-Branche dabei helfen können, wieder größere globale Relevanz zu erreichen. Dazu zählt insbesondere eine Europa-Hightech-Strategie, die auf langfristig attraktive und neue Hightech-Segmente setzt, die Investments der EU besser koordiniert und die Stärken von Europa ausnutzt. Mit nationalen Alleingängen wird man es dagegen gegen die globalen Wettbewerber nicht mehr schaffen.

Zu den neun untersuchten Segmenten gehören: IT-Dienstleistungen, IT-Hardware, Computer und Notebooks, Software, Telekommunikationsequipment, mobile Telefongeräte, Unterhaltungselektronik, Halbleitertechnologie und elektronische Bauelemente. Die Umsätze dieser Segmente beliefen sich 2011 global auf 2,8 Bill. US-$. Davon entfallen 815 Mrd. US-$ auf das größte Segment, die IT-Dienstleistungen, gefolgt von der Unterhaltungselektronik (378 Mrd. US-$), der Halbleitertechnologie (317 Mrd. US-$) und Software (297 Mrd. US-$). Aufgrund der sinkenden Relevanz des europäischen ICT-Marktes im Vergleich zum asiatischen und nordamerikanischen Markt, sind dessen Anteile an den globalen Umsätzen entsprechend gesunken. „Wir gehen davon aus, dass in Europa 2011 nur 24 Prozent des globalen Umsatzes generiert wurden, und dass diese Zahl weiter sinken wird“, sagt Studienautoren Axel Freyberg, Partner bei A.T. Kearney im Bereich Telekommunikation und Hightech. Gerade als Absatzmarkt in den wichtigen Segmenten IT-Dienstleistungen, Software, Telekommunikationsequipment, Unterhaltungselektronik und Telefongeräte verliert Europa an Gewicht. „Angesichts dieser Verlagerung finden wir es bemerkenswert, dass führenden europäischen Hightech-Unternehmen 45 Prozent ihrer Umsätze noch innerhalb von Europa generiert. Europa ist hier in verschiedenen Sektoren nicht auf einem ausreichend globalen Level“, so Freyberg.
Mehr als drei Millionen Europäer arbeiten in der ICT-Industrie Diese Zahl ist jedoch rückläufig: Asien hat insbesondere die produktionsorientierten Jobs für elektronische Geräte übernommen. Dieses lag zum einen daran, dass sich das Ökosystem an Zulieferern und Abnehmern nach Asien verlagert hat, aber auch an einem durchschnittlichen Stundenlohn eines Produktionsmitarbeiters in China. 2011 lag er dort bei 2,11 US-$, in Ost-Europa bei 8,04 US-$ und in West-Europa bei 40,25 US-$. Kann sich Europa nicht wieder stärker im ICT-Markt positionieren, besteht die Gefahr, dass neben den produktionsorientierten Jobs auch Forschung und Entwicklung sowie Services noch stärker nach Asien verlagert werden – denn die Zahlen zeigen, dass die asiatische Ausbildung erfolgreich auf die Entwicklung einer Wissenschaftler- und Ingenieurs-Elite gesetzt hat: Während in Europa nur 17 % der Studenten für Ingenieurs-, Mathematik- oder IT-Kurse eingeschrieben sind, sind es in China 31 % und in Korea und Taiwan 35 %. In den USA sind es sogar nur 8 % – diese Zahl wird aber durch die hohe Einwanderung von qualifizierten Fachkräften kompensiert.
Unsere Webinar-Empfehlung
Aktuelle Ausgabe
Titelbild medizin technik 2
Ausgabe
2.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Titelthema: PFAS

Medizintechnik ohne PFAS: Suche nach sinnvollem Ersatz

Alle Webinare & Webcasts

Webinare aller unserer Industrieseiten

Aktuelles Webinar

Multiphysik-Simulation

Medizintechnik: Multiphysik-Simulation

Whitepaper

Whitepaper aller unserer Industrieseiten


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de