Form und Gewicht: Auf diese Eigenschaften des Gehäuses legt der Hersteller eines mobilen Sauerstoffgerätes besonderen Wert. Die gewählte Hülle aus Polyurethan (PUR) ist so leicht, dass sie den Patienten sehr beweglich erhält.
Mit einem Gesamtgewicht von rund 10 kg soll ein neues mobiles Sauerstoffgerät, der Oxy-Gen lite, einen Fortschritt für Patienten mit Lungenerkrankungen bringen, die teilweise rund um die Uhr auf die Zugabe von Sauerstoff zur Atemluft angewiesen sind. Dass das Gerät so leicht wurde, hängt auch mit dem neuen Gehäuse zusammen: Für seine Entwicklung arbeitete der Gerätehersteller, die Linde Medical Devices GmbH in Nürnberg, mit dem Kunststoffspezialisten Thieme GmbH & Co. KG aus dem süddeutschen Teningen im Breisgau zusammen. So entstand ein Gehäuse aus Polyurethan (PUR), das den Designanforderungen entspricht und wegen seines geringen Gewichts den Patienten viel Mobilität ermöglicht.
Neben einem geringen Eigengewicht musste der Werkstoff dafür auch die für ein tragbares Gerät erforderliche Stabilität aufweisen. Ferner waren eine gute Schallabsorption sowie eine ansprechende, ergonomische Gestaltung gewünscht, um die Akzeptanz bei den Patienten zu erhöhen.
Die Wahl fiel in diesem Fall auf den Kunststoff Polyurethan, der aufgrund seiner günstigen Materialeigenschaften sehr gute Voraussetzungen bot. Der PUR-Werkstoff Baydur 110 FR, den die Teninger für dieses Projekt einsetzten, ermöglicht es, sehr filigrane Formen auszubilden, weist aber dennoch eine hohe Schlagzähigkeit auf. Damit ließen sich sowohl das geringe Gewicht als auch die hohe Stabilität erreichen. Mit 35 dB(A) sei das Gerät sehr leise, entspreche den formulierten Anforderungen an die Schallabsorption und werde in einem ruhigen Wohnraum nicht als störend wahrgenommen.
Auch der Fertigungsprozess ließ sich mit PUR günstig gestalten: Vorteilhaft wirkten sich insbesondere die kostengünstigen Aluminiumwerkzeuge mit kurzer Bauzeit aus. Sie machten eine schnelle Markteinführung des neuen Geräts möglich. Durch die PUR-typische Integralbauweise, bei der Funktionsteile wie Buchsen und Befestigungsgewinde während des Formprozesses vorgeformt oder sogar eingeschäumt werden, ließ sich der Aufwand für die Endmontage des Sauerstoffgeräts deutlich reduzieren.
Das PUR-Gehäuse des Oxy-Gen lite besteht aus drei Teilen, die zusammen 2,9 kg wiegen und die tragende Struktur des Gerätes bilden. Sie sind mit einem hoch belastbaren, chemikalienbeständigen Strukturlack beschichtet, der eine hygienische Reinigung ermöglicht. Mit seinen geschwungenen Formen wirkt das im Sieb- und Tampondruck beschriftete Gerät laut Anbieter „elegant“.
Die Teninger Kunststoffexperten unterstützten den Medizingerätehersteller in allen Phasen des Projekts, von der Werkstoffauswahl über die Projektierung und Konstruktion bis zur Herstellung der Formteile im eigenen Werk. Dass eine attraktive und ergonomische Gestaltung neben der technischen Funktionalität großen Einfluss auf die Marktchancen eines neuen Produktes hat, stellen heute viele Medizintechnik-Hersteller fest, heißt es aus Teningen. Am Beispiel des Oxy-Gen lite zeige sich, wie sich die Anforderungen an Form und Funktion mit dem Werkstoff Polyurethan umsetzen lassen. op
Weitere Informationen Zum Gehäusehersteller: www.thieme.eu
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