Anhaltende Wundheilungsstörungen sind ein Massenphänomen in Klinik und Praxis. Kaltes Plasma kann Abhilfe schaffen – denn es tötet Viren, Bakterien und Pilze schnell, ohne Zellen zu gefährden oder Schmerz zu verursachen. In Erfurt diskutieren am 2. und 3. Dezember Mediziner mit Physikern, Biologen und Ingenieuren praktische Erfahrungen und perspektivische Nutzungsfelder der neuen Technologie. Dr. Georg Isbary vom Klinikum Schwabing nutzt den heilenden Effekt kalter Plasmen bei chronischen Wunden seit 2005. Das ionisierte Gas reduziere die Bakterienbelastung auf chronischen, arteriellen und diabetischen Wunden gegenüber der Standardbehandlung um bis zu 40 % mehr, ohne Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen. Mit Plasma sollten nach Isbarys Auffassung künftig auch MRSA inklusive vieler EHEC-Bakterien zu bekämpfen sein. Aus der Implantologie und Orthopädie kommen ebenfalls ermutigende Signale: So lassen sich zur Verbesserung der knöchernen Integration mit einer Oberflächenmikrostruktur versehene Dental-Implantate bei bakteriellem Befall mittels Plasmatechnologie desinfizieren, ohne das empfindliche Material anzugreifen. Veranstalter des Workshops ist der Anwenderkreis Atmosphärendruckplasma.
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