Trotz Wirtschaftskrise konnten die deutschen Hersteller orthopädischer Erzeugnisse ihren Umsatz im Jahr 2009 steigern. Das Wachstum fand hauptsächlich im Ausland statt.
Mit 2,2 Mrd. Euro lag der Gesamtumsatz der rund 75 deutschen Hersteller orthopädischer Erzeugnisse mit 50 und mehr Beschäftigten im vergangenen Jahr um rund 8 % über dem Vorjahresniveau. Diese Zahlen hat der Industrieverband Spectaris anlässlich der Fachmesse Rehacare veröffentlicht. Während der Inlandsumsatz mit 986 Mio. Euro nur um 3 % zulegen konnte, stieg das Auslandsgeschäft um rund 12 % und erreichte einen Wert von 1,2 Mrd. Euro. Die Exportquote kletterte auf 55 %, die Zahl der Beschäftigten stieg um 9 % auf 13 700. Für das aktuelle Jahr erwartet der Verband eine vergleichbare Entwicklung. Der grundsätzliche Trend trifft auch auf die anderen Segmente der Hilfsmittelindustrie zu, etwa auf die Hersteller von Rollstühlen oder von Inhala tions- und Atemtherapiegeräten. Angesichts eines schwachen Inlandsmarktes mit weiterhin sinkenden Erträgen setzen die Unternehmen verstärkt auf das Auslandsgeschäft. Trotz steigender Exportquoten bleibe Deutschland der Schlüsselmarkt für die Hilfsmittelindustrie, betont Spectaris-Geschäftsführer Sven Behrens. Mit einem Wert von 5,2 Mrd. Euro machten die Hilfsmittelausgaben im Jahr 2009 einen Anteil von 3,2 % bei den Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus. Auf orthopädische Hilfsmittel entfielen rund 2,6 Mrd. Euro, auf Hilfsmittel besonderer Art knapp 1,7 Mrd. Euro. Die Gesamtausgaben für Hilfsmittel über alle Ausgabenträger hinweg betrugen mehr als 13 Mrd. Euro. Im ersten Halbjahr 2010 lag die Veränderung der GKV-Ausgaben für Hilfsmittel mit einem Plus von 2,9 % nach Angaben von Spectaris deutlich unter der Steigerung der Gesamtausgaben, die um 4,1 % zulegten. Der Industrieverband schlägt daher vor, die aktuelle Hilfsmittelversorgung zu einer Regelversorgung weiterzuentwickeln.
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