Startseite » Technik » Fertigung »

Blisterverpackungen in Ionisierungsbox reinigen

Ionisierungsbox
Staubfrei verpackt durch Ionisierung

Staubfrei verpackt durch Ionisierung
Die kompakte Ionsierungsbox ZVB40 reduziert die elektrostatische Aufladung von Blisterverpackungen, entfernt anhaftende Staubpartikel und saugt diese ab Bild: SMC Deutschland
Verpackungen reinigen | Implantate und andere Medizinprodukte brauchen nach-gewiesenermaßen saubere Verpackungen. Durch das Ionisieren der Blistermaterialien in einer speziellen Box lassen sich Staubpartikel schneller entfernen als bisher.

Brigitte Martinez-Mendez
SMC Deutschland, Egelsbach

Produktverpackungen sollen möglichst staubfrei sein, und an Medizinprodukten dürfen darüber hinaus auch keine Keime anhaften. Eine Kunststoffverpackung lädt sich jedoch leicht bei der Herstellung oder spätestens beim Handling elektrostatisch auf und zieht Staubpartikel an. Schon Staubkörnchen und Schmutzpartikel von wenigen Mikrometern Größe sind häufig groß genug, um gesundheitsgefährdende Keime zu transportieren. Entsprechend verunreinigte Blister werden deshalb bei der Endkontrolle aussortiert.

Verschmutzung – ein No-G für die Verpackungen für Medizinprodukten

Eine einmal verschmutzte Verpackung zu reinigen, ist sehr schwierig: Reinigungslösungen sind nur begrenzt einsetzbar, denn die Verpackungen werden in ISO-zertifizierten Reinräumen verarbeitet, für die strenge Vorschriften gelten. Eine Reinigung etwa mit einer Druckluftpistole kommt hier ebenfalls nicht in Frage. Das händische Abreiben der Verpackungen mit einem antistatischen Tuch ist ein sehr zeitintensiver Prozess, denn der Staub haftet an den Blistern wegen der elektrostatischen Ladung besonders fest. Die Egelsbacher SMC Deutschland GmbH hat deshalb eine Lösung entwickelt, die stark haftende Partikel einfach, zeitsparend und gründlich von der Verpackung entfernt und so Produktionsausschuss reduziert.

Kunststoffblister-Verpackungen für Implantate und andere Medizinprodukte lassen sich in einer Ionisierungsbox neutralisieren, die drei Funktionen in einem Gerät vereint:

  • elektrostatische Aufladung der Blisterverpackung reduzieren,
  • daran haftende Staubpartikel entfernen und
  • Staubpartikel aus der Box absaugen, so dass sie nicht in den Reinraum gelangen.

Ionisierungsbox lässt sich gut integrieren, wenn Medizinprodukte verpackt werden

„Wichtig ist für bestehende Produktionslinien auch, wie komfortabel sich eine neue Komponente integrieren lässt“, erläutert Tobias Fritsche, Product Application Manager Electrical Products bei SMC Deutschland. „Für den Betrieb der Ionisierungsbox ZVB40 benötigt man lediglich eine Steckdose und einen Druckluftanschluss. Das reduziert den Test- und Einbauaufwand deutlich.“

Um eine Verpackung zu reinigen, wird sie in die auf einer Seite offene ZVB40-Box gehalten. Der Ionisierer im Inneren beströmt den Kunststoff mit einem Ionenluftstrom und reduziert so die elektrostatische Ladung auf der Oberfläche. Die Staubkörner haften dann weniger stark und lassen sich leicht entfernen. Zwei leistungsfähige schwenkbare Druckluftdüsen blasen schließlich den Staub ab – was dank integrierter Absaugvorrichtung sogar im Reinraum möglich ist. Diese befördert die Staubpartikel zum Entlüftungsanschluss oder in einen Staubbeutel.

Für das Reinigen lassen sich Standardvorgaben einstellen

Sobald ein Sensor registriert, dass sich ein Objekt der Öffnung der Ionisierungsbox nähert, startet der Reinigungsvorgang. Neben der kontinuierlichen Reinigung lässt sich die Vorgangsdauer per Drehregler auf 2 s, 5 s oder 10 s begrenzen. „Damit unterstützen wir das Qualitätsmanagement“, erläutert Fritsche, „denn nach Ablauf des eingestellten Intervalls wissen Nutzer, dass sie eine bestimmte Mindest-Reinigungsdauer eingehalten haben.“ Per Drehregler lässt sich zudem die Intensität von Versorgungs- und Absaugdruck regulieren.

Signalleuchte zeigt an, wenn Teile ausgetauscht werden müssen

Um die maximale Ionisierungswirkung zu erzielen, sind Abblas- und Ionenluftstrom getrennt. Das verhindert die Abschwächung der Ionen. Die zur Ionisierung genutzte Ionisierungsnadel lässt sich leicht ausbauen und reinigen – eine Signalleuchte zeigt an, wann dieser Schritt erforderlich ist.

„Gegenüber herkömmlichen Reinigungsmethoden wie dem manuellen Abwischen mit antistatischen Tüchern ist die Reinigung in der Ionisierungsbox
vier Mal so schnell“, betont Tobias Fritsche, „und die Zahl verunreinigter Ausschuss-Verpackungen lässt sich deutlich reduzieren.“

www.smc.eu

Aktuelle Ausgabe
Titelbild medizin technik 2
Ausgabe
2.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Titelthema: PFAS

Medizintechnik ohne PFAS: Suche nach sinnvollem Ersatz

Alle Webinare & Webcasts

Webinare aller unserer Industrieseiten

Aktuelles Webinar

Multiphysik-Simulation

Medizintechnik: Multiphysik-Simulation

Whitepaper

Whitepaper aller unserer Industrieseiten


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de