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Leuchten mit Lebenslauf

Prozesskontrolle: OP-Leuchten weltweit rückverfolgen
Leuchten mit Lebenslauf

OP-Leuchten helfen Chirurgen dabei, Konturen, Farben und Bewegungen exakt zu erkennen. Der Hersteller Berchtold legt an seine Herstellung hohe Qualitätsmaßstäbe an. Bauteile und Prozessschritte kontrolliert er mit ID-Lesegeräten von Cognex.

Je nach Operationsart bedarf es präzise an die OP-Situation angepasster Lichtverhältnisse. Nur so wird eine maximale Sehschärfe erreicht. Höchste Qualitätsansprüche stellt der Hersteller von OP-Leuchten, die Berchtold GmbH & Co. KG aus Tuttlingen, daher an seine Produkte. Um dies für 100 % der hergestellten Leuchten gewährleisten zu können, setzt das Unternehmen auf transparente Prozesse. Die Basis hierfür bildet eine lückenlose Rückverfolgbarkeit aller Herstellungsschritte und Produktkomponenten. Erreicht wird dies durch das Lesen von Data-Matrix-Codes auf zentralen Bauteilen mit den industriellen ID-Lesegeräten Data-Man 8100 des weltweit tätigen Bildverarbeitungsspezialisten Cognex.

So einfach die neue LED-Leuchtengeneration Chromophare von außen aussieht, so aufwendig ist ihr Innenleben. Rund um den tiefgezogenen Kunststoff-Reflektor versehen insgesamt 52 LED-Platinen mit speziell entwickelten Linseneinheiten ihren Dienst. Jede der Platinen ist mit einem eigenen Data- Matrix-Code versehen. Vor dem Einbau wird der Code jeder einzelnen LED-Einheit mit einem Data-Man 8100 gelesen und dem virtuellen Lebenslauf der OP-Leuchte hinzugefügt. Damit lässt sich bei eventuellen Fehlern genau die Produktcharge der gelieferten Platinen ermitteln. So können mögliche Mängel von Zulieferprodukten genau lokalisiert und mögliche Rückrufaktionen in die Wege geleitet werden.
Für Peter Rönnberg, Prozessingenieur bei Berchtold, ist das zwar ein äußerst unwahrscheinliches Szenario, „doch wir haben uns das Ziel gesetzt, weit über die gesetzlichen Forderungen der Rückverfolgbarkeit hinaus, für unsere Kunden maximale Sicherheit zu gewährleisten“, betont dieser. Gerade bei der Markteinführung eines neuen Produkts müssen seiner Ansicht nach alle möglichen Fehlerquellen weit über die Grenzen des Gewohnten hinaus ausgeräumt werden.
Mit extrem hohen, selbst gesteckten Qualitätszielen, arbeiten auch die Mitarbeiter in der Montage der neuen LED-Leuchten. Jeder Arbeitsschritt wird am PC dokumentiert. Zentrale Bauteile werden vor der Ausführung mit einem Data-Matrix-Code versehen und mit einem von drei Data-Man 8100 gegengelesen, genauso wie die Codes von Zulieferteilen. Erst nach dem Scan akzeptiert das System den Arbeitsschritt als tatsächlich durchgeführt, und der darauffolgende kann ausgeführt werden. „Auf diese Weise stellen wir sicher, dass wirklich jedes Bauteil montiert wurde, und wir wissen genau, welche Komponente sich in welcher OP-Leuchte befindet“, erklärt Rönnberg. So sieht das Unternehmen an seinen Leuchten lebenslang, wann, wo, wie und mit welchen Teilen ein Produkt hergestellt wurde. Mit Doubletten der wichtigsten Codes auf den Umverpackungen der Leuchten gewährleistet man zusätzlich einen transparenten und rückverfolgbaren Logistikprozess, der jederzeit überprüft werden kann.
Nach der abschließenden Kalibrierung der LED-Leuchten werden die eingestellten Werte dem Datensatz des jeweiligen Produkts zugeordnet. Jetzt verfügt jede OP-Leuchte über eine detaillierte und geschlossene Dokumentation des gesamten Herstellungsprozesses. Spielraum für menschliche Handhabungsfehler bleibt bei der hohen Anzahl der mit Data-Man 8100 pro OP-Leuchte gelesenen Codes nicht. „Und sollte doch unerwartet ein Fehler bei einem Produkt auftauchen, so können wir durch den Zugriff auf unsere weltweit verfügbare Datenbank in kürzester Zeit das Produkt identifizieren und angemessen reagieren“, betont Rönnberg. Für die ID-Lesegeräte Data-Man 8100 des Herstellers Cognex hat man sich bei Berchtold aufgrund ihrer Robustheit, der hohen Lesesicherheit und der schnurlosen Datenübertragung entschieden. Die Lesegeräte bieten die nach eigenen Angaben branchenweit modernste Technologie zum Lesen von 1D- und 2D-Codes – unabhängig von Größe, Qualität, Druckverfahren oder Oberfläche. Auch mit den gerade einmal 5 x 5 mm kleinen Data-Matrix-Codes auf den LED-Platinen werden sie spielend fertig – obwohl diese nur schwer lesbar auf Lötmasse aufgebracht sind. Ausschlaggebend war für Rönnberg auch die flexible Verwendung als mobiles und stationäres ID-Lesegerät. „Wir haben Arbeitsschritte, da ist es einfacher, die Platine zum Codelesen unter einen stationären Scanner zu halten,“ erklärt der Prozessingenieur, „da ist es gut, dass wir den Data-Man vom mobilen Gerät per einfacher Halterung zum stationären ID-Leser umwandeln können.“ Darüber hinaus sind die Lesegeräte der Serie 8000 den Angaben zufolge die einzigen tragbaren industriellen Barcode-Lesegeräte mit Industrie-Ethernet-Anschluss und der hochmodernen Flüssiglinsen-Technologie. Sie ermöglichen eine weitere Vereinfachung der Handhabung und bieten eine maximale flexible Feldtiefe.
Ralf Baumann Fachjournalist in Karlsruhe
Weitere Informationen Zum Identifikationsspezialisten: www.cognex.com

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Mächtige Winzlinge
Für das extrem schnelle Lesen von 1D- und 2D-Codes wurden von Cognex neben den Vision-Systemen der Produktfamilien In-Sight und In-Sight-Micro die mit Bildsensoren ausgerüsteten ID-Lesegeräte der Produktfamilie Data Man 100/200, 8000er Serie, Data Man 500 und 300 entwickelt. Die nach eigenen Angaben weltweit kleinsten bildbasierten, stationären Lesegeräte Data-Man 100 und 200 verfügen über integrierte Beleuchtung, Laserausrichtung, Ethernet- Anschluss, Wechseloptik oder Flüssiglinsen-Optik. Integriert sind sicher und schnell arbeitende, speziell für das Codelesen entwickelte Bildverarbeitungsalgorithmen. Der Data-Man 200 und die mobile Serie Data-Man 8000 sind mit der Flüssiglinsen-Technologie ausgestatten. Diese optionale Ausstattung soll für den Anwender eine ganze Reihe von Vorteilen ergeben: Durch das Einwirken einer elektrischen Ladung direkt auf die Flüssiglinse und daraus folgende Verformung wird die Brennweite laufend unmittelbar per Softwarebefehl direkt gesteuert. Die ID-Lesegeräte erfüllen die Anforderungen, Richtlinien und Normen der Medizintechnikbranche.
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