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Im Dienste der Gesundheit

Automatica 2012: Lösungen für die Medizin-, Pharma- und Kosmetik-Branche
Im Dienste der Gesundheit

Ob Roboterhersteller, Visionsystem-Anbieter oder Spezialisten für Montageanlagen – zur Automatica haben sich rund 180 Unternehmen angemeldet, die Produkte zur Automatisierung in der Medizin-, Pharma- und Kosmetikindustrie anbieten. Die Messe findet vom 22. bis 25. Mai in München statt.

Bereits seit Jahren konzentrieren sich Roboterhersteller und andere Automatisierungsanbieter auf die vielfältigen Anforderungen der Medizin-, Pharma- und Kosmetikindustrie – und können heute bereits mit ausgereiften Techniken aufwarten. Sie stellen einerseits hochkomplexe, vielachsige Roboterlösungen zum Beispiel fürs Schleifen und Polieren von Implantaten bereit. Andererseits liefern sie auch einfachere, jedoch meist hochpräzise Automatisierungseinheiten. Entsprechende Sensoren, Greifer oder Vision-Systeme sind ebenfalls verfügbar, wovon sich die Besucher der Automatica 2012 vor Ort überzeugen können: Die Fachmesse für Automatisierungstechnik öffnet vom 22. bis 25. Mai auf der Neuen Messe München ihre Tore. Nach den Angaben des Veranstalters Messe München International (MMI), stellen allein rund 180 Aussteller ihre Produkte und Technologien für die Gesundheitsindustrie vor.

Dr.-Ing. Andreas Pott, Gruppenleiter Intralogistik am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart, bestätigt die Verfügbarkeit passender Roboter und Automatisierungskomponenten für den Einsatz in der Medizin-, Pharma- und Kosmetik-Branche. Dabei unterscheidet er zweierlei Anforderungen, die je nach Einsatzfall erfüllt werden müssen: „Manche Roboter müssen sich für den produktionstechnischen Einsatz unter Reinraumbedingungen eignen, also strenge Richtlinien hinsichtlich eingesetzter Materialien und freiwerdender Partikel einhalten. Für andere Einsätze gelten zum Teil strenge Hygieneanforderungen, wie wir sie aus der Lebensmittelbranche kennen.“ Für die Robotertechnik sei beides kein Problem, erklärt Andreas Pott. „Viele Anbieter bieten speziell gestaltete Modelle an, die auch entsprechend zertifiziert werden können.“
Technisch anspruchsvoll sind Roboterlösungen, die bis in den Operationssaal und zum direkten Einsatz am Patienten reichen. Jedoch spielen diese Einsatzfälle hinsichtlich der Roboter-Stückzahlen eine untergeordnete Rolle, da es sich weitgehend um Sonderlösungen handelt. Die meisten Roboter sind in Standard-Anwendungen im Einsatz. Meist handelt es sich um Automatisierungslösungen mit Pick&Place-Aufgaben, deren besondere Herausforderungen die möglichst hohe Anzahl Picks pro Minute und die zunehmende Flexibilität sind. Das erfordert extrem schnelle Roboter, meist eine sichere Bilderkennung und die Intergration von Linetracking-Funktionen.
Eine Lösung für solche Pick&Place-Aufgaben sind so genannte Deltaroboter – Parallel- kinematiken mit bis zu sechs Achsen. Sie bewältigen meist keine besonders hohen Traglasten, sind dafür aber extrem schnell. Um sie besonders flexibel einsetzen zu können, werden diese Roboter gerne mit zusätzlichen Visionsystemen ausgestattet. Das ermöglicht den kontrollierten Zugriff auf unterschiedliche Objekte. Seit kurzem bietet ein Roboterhersteller seine Delta-Roboter bereits mit einem eigenen, vorinstallierten Vision-System an, das sogar die Farbverarbeitung beherrschen soll. So können beispielsweise Tabletten unterschiedlicher Farbe exakt in der Verpackung platziert werden. Generell hat sich die Industrielle Bildverarbeitung bereits in vielen medizinischen und pharmazeutischen Bereichen etabliert. Fortschritte wurden vor allem in der Farbverarbeitung und 3D-Vision erzielt, was viele neue Automatisierungsmöglichkeiten eröffnet. Farbverarbeitende Vision-Systeme werden zum Beispiel in der Zytologie sowie der Pathologie zur Gewebeerkennung eingesetzt. Um komplexe Strukturen wie Zellen und Dendriten zu erkennen, bedarf es jedoch einer zuverlässigen Farbklassifikation, was wiederum eine leistungsstarke Bildverarbeitungssoftware voraussetzt.
Des weiteren leisten Montageanlagen einen wichtigen Beitrag zu optimierter Produktivität und Qualität bei der Herstellung medizintechnischer Kleingeräte wie Autoinjektoren oder Inhalatoren. Wie der Messeveranstalter weiter mitteilt, sei hier, neben zahlreichen Detailverbesserungen, ein grundlegender Trend hin zu modular aufgebauten Anlagen erkennbar. su

Ihr Stichwort
  • Automatisierungstechnik
  • Produktionsroboter
  • Montageanlagen
  • Pick&Place-Aufgaben
  • Leistungsstarke Vision-Systeme

  • Automatica Forum 2012
    Als Medienpartner der Automatica 2012 gestaltet die Konradin Mediengruppe, Leinfelden, an allen vier Messetagen das offizielle Messeforum in der Communication Area in Halle B1.
    Das Programm vertieft vier entscheidende Messetrends mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Es greift den Nachhaltigkeitsinitiative der Messe und des VDMA („BlueCompetence“) ebenso auf wie die Herausforderungen für dieAutomotive-Industrie (Stichworte Leichtbau und E-Mobility). Zudem geht das Forum auf aufstrebende Branchen (Lebensmittel, Medizin, Pharma und Biotech) ein und wirft ein Schlaglicht auf die Zukunftstrends der Robotik.
    Das Forum-Programm auf einen Blick:
    1. Tag: BlueCompetence – Nachhaltigkeit mit und in der Automatisierung
    Mit dem Messemotto „BlueCompetence“ greift die Automatica 2012 das Nachhaltigkeits-Motto von 2010 (Green Automation) wieder auf –stellt es aber in den Rahmen der VDMA-weiten Nachhaltigkeitsinitiative „BlueCompetence“. Doch ob nun blau oder grün – letztlich geht es nach wie vor um die gleichen großen Ziele: Nachhaltige Produktion und Produktion für eine nachhaltige Welt.
    2. Tag: Herausforderungen für die Automotive-Industrie: Leichtbau, E-Mobility
    Am Messe-Mittwoch widmet sich das Forum den Herausforderungen für die Automotive-Industrie als eine der traditionellen Kernbranchen für Robotik und Automation. Die Automobilhersteller und ihre Zulieferer stehen derzeit vor einem Paradigmenwechsel – Leichtbau- und Mischbauansätze erfordern neue Fertigungsansätze, ebenso wie der Trend in Richtung Elektromobilität. Welche Herausforderungen daher die Automobilisten erwartet und welche Chancen und Risiken dies für die Maschinenbauer und Automatisierungslieferanten bietet, erläutert das Automatica-Forum „Automation in Dialogue“ in der Communication Area in Halle B1.
    3. Tag: Wachstumsbranchen im Fokus: Food, Medizin, Pharma und Biotech
    Der dritte Tag widmet sich den Automatisierungschancen in aufstrebenden Märkten. Denn in der Lebensmittel-, Pharma- oder Medizin- und Biotech-Industrie gibt es nach Experteneinschätzung bei der Produktion und Verpackung noch viele Potenziale zur Prozessoptimierung durch Robotik und Automation zu heben. Daran ist nicht unbedingt die fehlende Technik schuld: „Potenziellen Anwendern fehlt oft das Wissen, dass Automatisierungslösungen sich schnell bezahlt machen, heißt es seitens des VDMA. Genau dies will das Forum mit praxisnahen und lösungsorientierten Vorträgen ändern und daher insbesondere Entscheider aus der Lebensmittel-, Pharma- oder Medizin- und Biotech-Industrie ansprechen.
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