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Blick hinter die Atemmaske

Schlafapnoe-Therapie: Silikonbeschichtung verbessert den Behandlungserfolg
Blick hinter die Atemmaske

Atemmasken aus Silikon für die Schlaftherapie sind entscheidend für das Wohlbefinden des Patienten und somit für den Erfolg der Behandlung. Um die Technologie in diesem Bereich zu verbessern, arbeiten Silcos und Weinmann Hand in Hand.

Lange Zeit waren Atemmasken, wie sie beispielsweise in der Therapie von Schlafapnoe verwendet werden, in der Medizin ein eher vernachlässigtes Produkt. Erst in den letzten Jahren stellten Ärzte und Therapeuten fest, dass Passform und Tragekomfort ganz entscheidend zum Behandlungserfolg beitragen. Folgendes Beispiel: Patienten, deren Schlaf nicht erholsam ist, fühlen sich tagsüber oft ausgelaugt – sogar Herzprobleme können langfristig die Folge sein.

Eine der bekanntesten Schlafstörungen nennt sich Schlafapnoe. Dabei setzt der Atem für über zehn Sekunden aus und beeinträchtigt somit massiv die Schlafqualität. Die Atemstillstände führen zu einer verringerten Sauerstoffversorgung und zu wiederholten Aufweckreaktionen als automatische Alarmreaktion des Körpers. Hier kann eine Schlafapnoetherapie helfen: Dazu benötigt der Patient ein Therapiegerät samt Maske, die jede Nacht getragen wird und zu einer gleichmäßigen Atmung im Schlaf beiträgt. Diese Maske ist meist aus Silikon.
Silikon stellt zwischenzeitlich eines der wichtigsten Materialien in der Medizin und Life Science dar. Die Vorteile: Silikon ist biokompatibel, biostabil und gerät kaum aus der Form. Zudem ist es zu 100 % medizinisch unbedenklich – und eignet sich somit hervorragend für die Herstellung von Atemmasken für Schlafapnoe-Patienten.
Die Betroffenen klagen jedoch über das teilweise unangenehme Gefühl von Silikon auf der Haut und starke Einschränkungen: Silikonoberflächen fühlen sich oft „klebrig“ an, reiben und verursachen in manchen Fällen sogar Rötungen. Wenn solche Beschwerden auftreten, kann die Schlafapnoetherapie nicht wirken. Deshalb arbeiten der Silikon-Spezialist Silcos und der Schlafapnoetherapie-Spezialist Weinmann aus Hamburg gemeinsam an der Entwicklung von hautfreundlichen Silikonmasken, die angenehm zu tragen sind.
Um das Problem des niedrigen Tragekomforts von Silikonmasken zu lösen, machte sich Weinmann auf die Suche nach einer Beschichtung, die dem Patienten ein seidig-sanftes Gefühl auf der Haut vermittelt. Durch Online-Recherchen stieß man schließlich auf die Silcos GmbH in Reutlingen, die sich bereits als Experte in Sachen Silikonbearbeitung einen Namen gemacht hat. „Silcos hat auf uns einen guten Eindruck in Bezug auf Anlagenpark, Entwicklungsmöglichkeiten und QM-System gemacht“, berichtet Martin Bechtel, Entwicklungsingenieur bei Weinmann. Die Produkte und Beschichtungslösungen aus dem Hause Silcos, die bereits in den verschiedensten Branchen angewendet werden, überzeugten auch den Hamburger Medizingerätespezialisten. So kam die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen zustande.
Die Experten beider Unternehmen verfolgten ein gemeinsames Ziel: ein Beschichtungsmaterial zu finden, das dem betroffenen Patienten ein seidiges Gefühl auf der Haut vermittelt. Gleichzeitig darf die Beschichtung jedoch die Elastizität der Silikonmaske nicht beeinträchtigen. Masken, die drücken, verursachen ein unangenehmes Gefühl, während Masken, die zu locker sitzen, Leckagen nach sich ziehen und damit den Erfolg der Therapie verhindern. Ein seidig-sanftes Beschichtungsmaterial mit viel Elastizität war daher notwendig.
Der Reutlinger Silikonspezialist beschäftigt sich bereits seit langem mit diesem Werkstoff beziehungsweise mit dessen Beschichtung. Hinzu kommt ein großes Potenzial: Die Technologie Silmade-Silk-Feel ist für die Beschichtung von Silikonmasken bestens geeignet und zeichnet sich durch ein angenehmes Tragegefühl aus. Die mit Silikon besprühte Oberfläche ist biokompatibel nach USP Class VI und hält auch hohem Druck stand. Zusätzlich fällt die Reinigung leichter, da sich Schmutz wesentlich schwerer an die beschichtete Maske anlegen kann. Dadurch wird gerade bei zu Hause anwendbaren Therapien die Handhabung der Masken erleichtert.
Die Zusammenarbeit zwischen Silcos und Weinmann verläuft nach Angaben der Verantwortlichen aus beiden Unternehmen reibungslos. „Wir freuen uns, einen kompetenten Partner für die Entwicklung von angenehmen Silikonmasken gefunden zu haben“, erklärt Weinmann-Ingenieur Martin Bechtel. Und Manfred Fuchs, Geschäftsführer von Silcos, ergänzt: „Wir sind begeistert, an der Entwicklung einer so patientenorientierten Technologie mitarbeiten zu dürfen. Unsere Leistungen werden Schlafapnoe-Patienten das Leben erleichtern – darauf sind wir stolz.“ Beide Unternehmen bewerten die Chancen ihres Produkts am Markt sehr positiv: „ Wenn unsere Masken angenehm zu tragen sind, sind die Patienten zufriedener und wenden die Therapie gerne an“, bestätigt Martin Bechtel.
Cornelia Dörmer Silcos, Reutlingen
Angenehm sitzende Silikonmasken verbessern den Behandlungserfolg

Ihr Stichwort
  • Schlafapnoe-Therapie
  • Anwenderfreundliche Atemmaske
  • Silikon-Beschichtung
  • Elastizität und Biokompatibilität
  • Entwicklungskompetenz

  • Die Partner
    Silcos: Das inhabergeführte Unternehmen mit Sitz im schwäbischen Reutlingen ist Anbieter von technischen Silikonprodukten, Beschichtungen auf Silikon und Thermoplasten (PVD) sowie von Eingabe-Systemen. Die Oberflächenlösungen sind gleitfähig, elektrisch leitend, Schmutz abweisend, absolut beständig gegen Umwelteinflüsse, Hitze und Kälte. Technologien wie Silmade-Low-Friction- oder Silmade-Silk-Feel-Beschichtungen auf Silikon kommen heute in vielen Industrien – von der Medizintechnik bis hin zur Automobilbranche – zum Einsatz.
    Weinmann: Das Hamburger Familienunternehmen entwickelt und vertreibt Produkte und Systemlösungen rund um die Kurz- und Langzeitbeatmung. In den Produkt-sparten Homecare und Emergency werden diagnostische, therapeutische sowie lebensrettende Produkte und Systemlösungen in hoher Qualität angeboten. Ein wichtiger Produktbereich ist die Schlafdiagnostik und Schlaftherapie: Hier begleitet Weinmann die Prozesse mit innovativen Entwicklungen und bietet zudem eine Software an, die den Schlafmediziner bei seiner Arbeit unterstützt.
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