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Automatisiert fertigen im Auftrag der Medizintechnik

Automatisierte Montage
Automatisiert fertigen im Auftrag der Medizintechnik

Digitalisierung macht die Auftragsfertigung bei Probotec hoch effizient. Das will das Winterbacher Unternehmen, ein Schwesterunternehmen des Montage-Maschinenbauers Contexo, nun auch mit Projekten aus der Medizintechnik unter Beweis stellen.

Der effiziente Betrieb von komplexen Montagemaschinen wird immer schwieriger. „Aufgrund des Fachkräftemangels haben einige Kunden nicht mehr die Möglichkeit, die bei uns gekauften Maschinen effizient zu betreiben“, sagt Matthias Müller, Chief Commercial Officer (CCO) der Contexo GmbH aus Winterbach. Damit werde voraussichtlich das Interesse an der Auftragsfertigung, auch Contract Assembly genannt, steigen.

So mancher Kunde sichere sich heute schon das Betriebsmittel Maschine, gebe jedoch den Betrieb der Maschine außer Haus. „In anderen Branchen ist das schon lange üblich“, so Müller. „Nur wenige Unternehmen spritzen zum Beispiel ihre Kunststoffteile selbst. Sie kaufen zwar das Spritzguss-Werkzeug, geben aber das eigentliche Spritzgießen außer Haus.“

Automatisierung: Wachsende Stückzahlen fertigen lassen

Mit einem solchen Maschinen-Kunden, der als Spritzgussunternehmen keine weitere Expertise in der Montage aufbauen wollte, ist Contexo schon 2011 in die Lohnfertigung eingestiegen. Jährlich kamen ein bis zwei Maschinen für den gleichen Auftraggeber hinzu. „Als ich dann 2015 als Produktionsleiter an Bord kam, waren bereits acht Maschinen im Einsatz“, erinnert sich Sven Müller, der inzwischen als Geschäftsführer das Contexo-Schwesterunternehmen Probotec GmbH in Winterbach leitet – mit den Contexo-Müllers aber nicht verwandt ist.

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Probotec ergänzt Contexo und hat sich als Full-Service- Dienstleister auf die Montage von Kunststoffartikeln spezialisiert. Beide Unternehmen arbeiten eng zusammen. „Heute betreiben wir – inzwischen in einer neuen Halle – mit einem kleinen Team 32 Anlagen im 24×7-Modus und produzieren darauf 1,3 Milliarden Teile pro Jahr – vor allem für einen Kunden, der Befestigungselemente für die Automobilindustrie fertigt.“

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„Mit der Digitalisierung von Lead haben wir unsere Prozesse gefestigt, beispielsweise durch proaktive Wartung“, berichtet Probotec-Geschäftsführer Sven Müller. „Bei uns fällt keine Maschine mehr überraschend aus.“
(Bild: Probotec)

Automatisierte Lösungen für die Medizintechnik

Solche automatisierten Lösungen seien auch für die Medizintechnik interessant. Auftraggeber aus dieser Branche könnten von mehreren Jahrzehnten Erfahrung in Maschinenbau und Produktion profitieren, die Probotec zusammen mit Contexo in ein Projekt einbringen kann. „Das zahlt sich in einer Branche wie der Medizintechnik besonders aus, da hier die Qualität an erster Stelle steht“, sagt Sven Müller. Flexible und schnelle Anpassungen an den Markt seien in Abstimmung mit dem Auftraggeber jederzeit möglich.

Gemeinsam mit diesem definiert Probotec auch zu Beginn eines Projektes, wie viele Teile pro Jahr benötigt werden, welche Montage und Prüfprozesse durchzuführen und welche Reinraumklassen dafür erforderlich sind. Danach erstellen die Experten von Probotec ein Konzept für die Maschinen, die Räumlichkeiten und die notwendigen Verifizierungen und stimmen dieses mit dem Auftraggeber ab. „Ob es eine vollautomatische Montageanlage oder eine halbautomatische Montage wird oder man zunächst mit einer Handmontage startet, lässt sich nicht allein anhand von Stückzahlen vorab einschätzen“, betont Müller.

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Durch die Nähe zum Maschinenbauer Contexo und die jahrelange Erfahrung hat Probotec viel Expertise beim effizienten Einstellen und Betreiben der Maschinen gesammelt
(Bild: Probotec)

Automatisierung bei Primärverpackungen oder Diagnostik

Häufig führe der Weg zu großen Stückzahlen durch alle Stufen der Montage. „Bei uns können Sie Ihre Produkte in kleinen Stückzahlen manuell montieren lassen bis hin zu mehreren Millionen, für die wir dann eine vollautomatische Anlage einsetzen.“ Entsprechende Anlagen hat Contexo für den Life-Science-Bereich bereits entwickelt und gebaut, zum Beispiel, um Primärverpackungen und Diagnostik herzustellen. „An diesem Portfolio orientiert sich auch Probotec.“

Digitaler Diagnosestecker verhindert überraschende Ausfälle

Für den effizienten Betrieb der Maschinen hat Probotec durch die jahrelange Produktionserfahrung viel Know-how aufgebaut. Zum Beispiel haben die Fachleute auf Basis der OPC-UA-Schnittstelle eine Art digitalen Diagnosestecker für die eigenen Maschinen entwickelt, der deren Daten sammelt und visualisiert. Diese Software wird inzwischen mit dem Partner Lead Digitalisierung GmbH auch extern vermarktet. Mit diesem Partner digitalisiert Probotec den aktuellen Maschinenpark und die Prozesse und will auch zukünftige Digitalisierungsprojekte gemeinsam realisieren.

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„Mit der Digitalisierung von Lead haben wir unsere Prozesse gefestigt, beispielsweise durch proaktive Wartung“, berichtet Sven Müller. „Bei uns fällt keine Maschine mehr überraschend aus. Zudem haben wir damit viel Expertise beim effizienten Einstellen und Betreiben der Maschinen gesammelt.“

Für einen Neukunden fertigt das Unternehmen derzeit Fensterbauteile. Aufträge aus anderen Branchen lassen sich aber ebenfalls umsetzen. Sven Müller sagt: „Wir sind gut vorbereitet, mit unserer Lohnproduktion auch in die Medizinbranche einzusteigen.“

Flexible automatisierte Maschinen mit Roboter kombinieren

Dabei ist Probotec offen für alle möglichen Formen der Zusammenarbeit: Der Auftraggeber kann die Maschinen kaufen und Probotec nur den Betrieb überlassen – oder das Ganze wird allein nach produzierten Teilen abgerechnet. Dann bleibt die Maschine im Besitz von Probotec. „Das ist ein Vorteil, denn wir können eine Maschine für andere Produkte weiterverwenden, wenn der Auftrag abgekündigt wird. Beim Kunden stünde die Anlage dann eventuell nutzlos herum, sobald er ein bestimmtes Produkt nicht mehr produziert.“

Sven Müller plant auch schon, flexible Maschinen wie Roboterzellen einzusetzen, um für verschiedene Kunden Produkte auf einer Maschine produzieren zu können. „So können wir auch Losgrößen von 100.000 bis zu 500.000 abbilden. Das sind Größenordnungen, wo sich für den Kunden selbst eine ausgefeilte Automation noch nicht rechnet, die manuelle Produktion aber wegen der Kosten durchaus schmerzt. Und wenn wir 800.000 bis 1 Million Teile auf einer Maschine produzieren, lohnt sich das für uns.“ (op)

Mehr über die Probotec GmbH:
www.probotec.de

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