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Erst sprühen, dann gleiten

Oberflächen: Schwacher Reibungskoeffizient bei Silikon-Beschichtungen
Erst sprühen, dann gleiten

Vor allem bei Medizintechnik, die am und im Körper zum Einsatz kommen, muss das problemlose Einbringen des Produkts gewährleistet sein. Zwei neu entwickelte Beschichtungen helfen, die Oberflächenbeschaffenheit zu verbessern und die Reibung so gering wie möglich zu halten.

Silikon-Elastomere verfügen über eine hohe Oberflächenklebrigkeit – und haben daher eine Tendenz zu blockieren. Diese inhärenten Eigenschaften können sich bei Anwendungen wie Bewegen oder Gleiten mit einer minimalen Friktion eines geformten oder extrudierten Silikonstücks problematisch auswirken. Vor allem, wenn das Silikon während der Lagerung gefaltet, aufgefaltet oder aufgewickelt werden soll. Um diesen Eigenschaften entgegen zu wirken, und um den Reibungskoeffizienten (Rko) auf den Silikonoberflächen zu reduzieren, hat NuSil Technology zwei Beschichtungen mit unterschiedlichen Vernetzungssystemen entwickelt.

Wie die europäische Niederlassung in Mougins/Frankreich mitteilt, lassen sich mit der Entwicklung einer Heißvernetzungsversion (MED-6670) sowie der Raumtemperatur-Vernetzungsversion (MED-6671) vielseitige Anwendungen in der Medizintechnik realisieren. Dazu gehören Produkte wie Schläuche, Ballon-Systeme, Klappen und Dichtungen. Die Zwei-Part-Silikonbeschichtung MED-6670 verfügt über ein Addition-Vernetzungssystem und ist in Xylen aufgelöst. MED-6671 ist eine Ein-Part-Beschichtung mit Kondensationsvernetzungssystem, aufgelöst in tert-Butyl Acetate. Einmal vernetzt, verbinden sich diese Beschichtungen chemisch auf dem Silikon-Elastomersubstrat, nehmen seine mechanischen Eigenschaften an und werden dadurch widerstandsfähig gegen Abrieb durch Gleitbewegungen und Reibung. Im Vergleich zu unbeschichteten Silikonoberflächen minimiert sich der Reibungskoeffizient von beschichteten Silikonoberflächen um 50 %.
Da beide Beschichtungen etwa die gleiche Konsistenz wie Wasser haben, können sie für Tauchapplikationen genutzt werden, allerdings wird ein Auftragen durch Sprühen empfohlen. Das zu behandelnde Substrat sollte frei von Verschmutzung sein, die Vernetzung nicht behindern und darüber hinaus den Vernetzungszyklus aushalten. Es empfiehlt sich ein gleichmäßiges Besprühen aus einer Entfernung von 5 bis 10 cm, denn im Ergebnis sollte die Oberfläche feucht, aber nicht nass sein.
Die oben genannten Silikon-Beschichtungen mit schwachem Reibungskoeffizient gelten als sogenannte Unrestricted-Materialen und werden für eine Applikation als Langzeitimplantat, das heißt für Einsätze von mehr als 29 Tagen, empfohlen. Die Restricted-Versionen dieser Beschichtungen lassen sich sowohl für eine Applikation als Kurzzeitimplantat (29 Tage oder weniger) oder zur externen Nutzung verwenden. su
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