Götz von Berlichingen, der Ritter aus dem 16. Jahrhundert, blieb der Nachwelt sicher wegen des „Götz-Zitates“ in Erinnerung – aber auch wegen seiner Handprothese. Genau genommen gab es deren sogar zwei. Ein einfachere und eine extrem ausgeklügelte, deren Innenleben und Mechanismen schon früh gut untersucht wurden. Die einfachere hat der Ritter Götz aber, wie Abnutzungsspuren zeigen, wohl viel öfter genutzt. Was er damit alles tun konnte, haben nun Forscher der Hochschule Offenburg untersucht. Ihr Fazit: Die 500 Jahre alte „Eiserne Faust“ war ausgefeilter als gedacht.
Das zeigte sich an einem Nachbau, der mit Hilfe eines 3D-Multimaterial-Druckers erstellt wurde. Mit der Hand konnte man demnach schreiben und Gegenstände halten. Der Mechanismus mit Blattfedern und Sperrklinken war – mit der gesunden Hand – einfach zu bedienen. High-End-Neuroprothesen könnten zwar mehr, seien für viele Menschen aber unerschwinglich. Das historische Vorbild kommt demnach als Basis für Low-Tech-Prothesen in Frage, die überall auf der Welt ausgedruckt werden können.