Schmunzel-Rekord? Den hält unter den Exponaten im Deutschen Medizinhistorischen Museum in Ingolstadt (DMMI) wohl das Trommelfell-Massagegerät. Doch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es groß in Mode und sollte gegen Schwerhörigkeit helfen. Diese führte man auf Vernarbungen und Verwachsungen im Mittelohr zurück. Eine „Massage“ durch rhythmische Luftstöße sollte die Versteifungen lockern und die Schwerhörigkeit lindern. Das Massagegerät erzeugte die Luftstöße, die über Schläuche mit Ohrolive an den Ort des Geschehens geleitet wurden, über eine entsprechende Mechanik. Bewegt wurde diese auf verschiedenen Wegen: von Hand über ein Schwungrad mit Kurbel, über das Schwungrad einer mechanischen Nähmaschine, mit von Leitungswasser getriebenen Turbinen und schließlich mit Elektromotoren. Nach dem Ersten Weltkrieg waren solche Geräte für die Trommelfell-Massage der Renner. Heute gilt die Therapie als obsolet.
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