Der Sitz wie ein Fahrradsattel, ein Eimer unter dem Tisch und Tageslicht. So etwa hat man sich einen OP-Saal in den Dreißiger- bis Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts vorzustellen. Damals waren alle Disziplinen in einem einzigen Raum tätig, einschließlich der Anästhesie. Erfunden wurde die Narkose für den Patienten vor etwa 170 Jahren. Damals atmete dieser aus einer Glaskugel den verdampfenden Äther ein. Etwa 60 Jahre später war die Technik viel weiter, denn es stand schon ein Narkosegerät für Überdruck-Spontanatmung mit Gasflasche und zahlreichen Ventilen bereit.
Wie „im besten Fall“ ein Operationssaal zwischen den Weltkriegen ausgestattet war, zeigt das Horst-Stöckel-Museum für die Geschichte der Anästhesiologie in Bonn. Zu sehen sind neben dem Narkosegerät ein Infusionsgerät, dessen Durchlaufgeschwindigkeit steuerbar war, und die ersten Tropfenzählkugeln, die das Dosieren verbesserten.
www.anaesthesia-museum.uni-bonn.de