Um Infektionsketten zu unterbrechen, werden beispielsweise Bedarfsgegenstände in Krankenhäusern gezielt antiviral ausgerüstet. Wie effizient diese Materialien beim Inaktivieren der Viruspartikel sind, lässt sich nun nach bestimmten Regeln bewerten.
Forscher des Instituts für Hygiene und Biotechnologie (IHB) an den Hohenstein Instituten in Bönnigheim haben eigenen Angaben zufolge das weltweit erste Bewertungssystem für die Wirksamkeit von Textilien und Gebrauchsgegenständen gegenüber Viren entwickelt. Mit Hilfe der neuen Prüfverfahren könne die antivirale Wirksamkeit derartig ausgerüsteter Produkte gezielt geprüft werden.
Seit bereits über 14 Jahren ist das bei der DAP und ZLG akkreditierte IHB auf die Prüfung der antibakteriellen Aktivität von Textilien nach verschiedenen internationalen Normen spezialisiert. Mittlerweile bietet die Hygieneabteilung ihre antimikrobiellen Wirksamkeitsprüfungen nicht nur für flexible Gebilde wie Textilien und Fasern an, sondern auch für Flüssigkeiten oder Feststoffe. Technische Basis der Forscher zum Virus-Wirksamkeitsnachweis sind internationale Normen wie die DIN EN ISO 20743 (modifiziert für die Prüfung antiviraler Textilien) sowie die ISO 22196 (modifiziert zur Prüfung von textilen Flächen und Gebrauchsgegenständen). Als Testvirus wurde das ungefährliche Virus MS2 gewählt. Dieses Surrogatvirus sei aufgrund seiner Partikelstruktur sowie Umweltstabilität und Desinfizierbarkeit mit klinisch relevanten, unbehüllten Viren vergleichbar und könne daher als Prüfvirus dienen.
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