In vielen Bereichen von Medizin und Zahnmedizin hat die digitale Zukunft bereits begonnen. Digital dokumentierte Therapieverläufe liefern beispielsweise Daten, um die Wirksamkeit von Behandlungen zu analysieren oder die Ergebnisse einer Therapie nachzuvollziehen. Doch geht es um Zahnimplantate, ist bei Experten eine Anfrage von zahnärztlichen Kolleginnen und Kollegen besonders „gefürchtet“: Von welchem Hersteller könnte das Implantat stammen, das die mitgeschickte Röntgenaufnahme zeigt? Dann ist oft guter Rat teuer, angesichts von mehr als 200 Implantat-Systemen, die sich mittlerweile auf dem Markt befinden. Zwar gibt es Implantatausweise, doch diese werden nicht immer ausgegeben und aufgehoben – und sie können nicht zuletzt auch verloren gehen.
Digitalisierung: E-Pass für Zahnimplantate ist zeitgemäß
Hinzu kommt: Die Medizinprodukte-Verordnung hat im Jahr 2017 die Anforderungen an eine Zulassung und Rezertifizierungen von Implantaten verschärft. Angesichts steigender Implantationszahlen ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis Zahnimplantate auch in das gesetzliche Implantatregister aufgenommen werden.
Darum hat die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. (DGI) die Initiative ergriffen und möchte einen E-Implantatpass auf den Weg bringen. Er kann zum Einstieg in eine zeitgemäße Dokumentation implantologischer Therapien sowie der dabei verwendeten Produkte und Materialien werden.
BVMed: Implantateregister muss Versorgungsrealität darstellen
Auf dem Symposium „Ein E-Pass für dentale Implantate“ beleuchteten und diskutierten Mitte September 2022 im Rahmen des Healthcare Hackathons in Mainz Expertinnen und Experten aus den Bereichen Zahnmedizin, Informationstechnik und Dentalindustrie die Bedeutung von Registern und Implantatpässen für die Versorgungssicherheit. Zu diesem Anlass präsentierte die DGI auch den Prototyp eines E-Implantatpasses .