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Besser aufklären zu Cyberrisiken von Herzschrittmachern

Cybersicherheit
Cybersicherheit bei Herzschrittmachern: Besser aufklären

Cybersicherheit bei Herzschrittmachern: Besser aufklären
Ein Implantat im Herzen kann Teil der Therapie für den Patienten sein – es birgt aber auch Cyber-Risiken (Bild :Choo/stock.adobe.com)
Eine Studie der Universität Trier fordert, dass Patientinnen und Patienten verpflichtend auch über die digitale Verwundbarkeit von Herzimplantaten informiert werden.

Cybersicherheit? Bevor ein Herzimplantat – wie zum Beispiel ein Herzschrittmacher oder implantierbarer Kardioverter-Defibrillator – eingesetzt wird, erhalten die Patientinnen und Patienten eine umfassende Aufklärung über die medizinischen Risiken. Cyber-Risiken bei Herzimplantaten werden dabei nicht standardisiert besprochen. Vielmehr liegt es im Ermessen des Arztes oder der Ärztin, den Patientinnen und Patienten die digitale Verwundbarkeit der Implantate zu erklären. Eine aktuelle Studie der Universität Trier betont nun, wie wichtig eine solche Aufklärung wäre. Die Übersichtsarbeit ist kürzlich in der renommierten Zeitschrift PLOS Digital Health erschienen.

Wie steht es um Cybersecurity bei Medizinprodukten und IVD?

„Moderne Herzimplantate, die kabellose Informationen übertragen, verbessern zwar die Lebensqualität und Autonomie der Patienten, aber können auch neue Gefahren durch Cyberangriffe mit sich bringen“, erklärt Leanne Torgersen, Hauptautorin der Studie. Denn ein digitales Netzwerk kann gehackt werden, insbesondere wenn Schutzmaßnahmen lückenhaft sind. Das könnte sowohl den Verlust sensibler Daten als auch die Kontrolle über das Implantat zur Folge haben. Im schlimmsten Fall könnte ein solcher Angriff zum Tod des Patienten führen. Für den Arzt wären rechtliche Konsequenzen möglich.

Patienten über Cybersicherheit bei Herzschrittmachern informieren

Leanne Torgersen und die Mitautoren Stefan M. Schulz, Professor für Verhaltensmedizin / Universität Trier, Stefan Sütterlin, der als Professor für Cyberpsychologie an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen tätig ist, sowie Ricardo Lugo von der Tallinn University of Technology, fordern daher eine kontinuierliche Überprüfung und Aktualisierung der Einwilligungsprozesse. So lasse sich sicherstellen, dass Patienten stets über die neuesten Cyber-Risiken informiert sind.

Prof. Schulz betont: „Es ist entscheidend, dass Patienten über alle möglichen Risiken informiert werden, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.“ Dies fördert nicht nur die Autonomie der Patienten, sondern auch eine partnerschaftliche therapeutische Beziehung. Denn es gebe derzeit keine einheitlichen Richtlinien, wie Cyber-Sicherheitsrisiken im Rahmen der Aufklärung zu berücksichtigen sind.

IT-Sicherheit ist die zweite Säule neben der Produktsicherheit

Nachfolgestudie zu Cyber-Risiken: was heute in verschiedenen Ländern üblich ist

In einer Nachfolgestudie untersucht das Team um Stefan M. Schulz nun, was in unterschiedlichen Ländern die übliche Praxis im Umgang mit einer Aufklärung über Cyber-Risiken bei Herzimplantaten ist – und wie diese von den betroffenen Patientinnen und Patienten erlebt wird.

BSI auf Schwachstellen-Suche in der Medizintechnik

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Stefan M. Schulz
Pflegewissenschaft

Mail: stefan.m.schulz@uni-trier.de

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