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Exoskelett von Ottobock: Einsatz im OP

Ergonomie im OP
Exoskelett von Ottobock entlastet Chirurgen

Exoskelett von Ottobock entlastet Chirurgen
Unter der OP-Kleidung kaum zu erkennen: Prof. Dr. Marcos Tatagiba, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Tübingen, testet das Exoskelett Paexo Shoulder in halbsitzender Lagerung (Bild: Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Tübingen )
Exoskelette können Patienten unterstützen, Werker in der Industrie und nun auch Mediziner bei einer Operation. Im Krankenhaus ermöglichen die technischen Hilfsmittel von Ottobock eine ergonomischere Haltung und präziseres Arbeiten.

„Bei uns in der Neurochirurgie suchen wir laufend nach neuen Ideen, um die Ergonomie im Operationssaal zu verbessern“, so Prof. Dr. med. Veit Rohde, Klinikdirektor Neurochirurgie der Universitätsmedizin Göttingen. „Seit Anfang 2020 testen wir ein industrielles Exoskelett, das während mikrochirurgischer Operationen, zum Beispiel in der hinteren Schädelgrube, die Haltung der Arme unterstützt.“ Das verwendete Exoskelett ist vom Typ Paexo Shoulder und wurde vom Medizintechnikunternehmen Ottobock aus Duderstadt entwickelt.

Die Erfahrungen damit sind laut Rohde sehr positiv: „Mit dem Paexo Shoulder ermüden meine Arm- und Schultermuskeln weniger und ich kann auch längere Operationen mit gleichbleibend hoher chirurgischer Präzision durchführen.“ Chirurginnen und Chirurgen operieren häufig über Stunden in statischen Positionen: Ein verdrehter Oberkörper und Hals, dauerhaft erhobene Arme und sich wiederholende Bewegungen belasten dabei Muskeln und Gelenke. Das ermüdet den Körper und erhöht das Risiko für arbeitsbedingte Erkrankungen.

68 % der Chirurgen berichteten Studien zufolge über allgemeine Schmerzen sowie über Beschwerden in Rücken (50 %), Nacken (48 %) und Armen oder Schultern (43 %). Besonders bei minimal-invasiven Operationen wird über Probleme dieser Art berichtet. Aufgrund der berufsbedingten Beschwerden müssen sich die Mediziner häufig selbst behandeln lassen, fallen aus oder gehen in den Vorruhestand.

Industrielles Exoskelett erstmalig im OP

Paexo Shoulder wurde ursprünglich erdacht, um gesündere Arbeitsplätze in Industrie und Handwerk zu schaffen. Seit dem Frühjahr 2020 unterstützt es in Deutschland, der Schweiz und in den Niederlanden auch Chirurgen in Kliniken. „Die Ärzte tragen das Paexo Shoulder eng am Körper, ähnlich wie einen Rucksack. Mithilfe einer mechanischen Seilzugtechnik leitet das Exoskelett das Gewicht der erhobenen Arme über die Armschalen auf die Hüfte ab“, erklärt Dr. Sönke Rössing, Leiter von Ottobock Industrials.

Als passives Exoskelett benötigt es keine Energiezufuhr und ist deshalb mit unter 2 kg besonders leicht. Das Design orientiert sich an natürlichen menschlichen Bewegungen. Es kann unter der OP-Kleidung problemlos getragen werden, wobei die Mediziner sitzen und Instrumente greifen können. Das stellt auch die Sterilität im OP sicher.

Bei Tests in Kliniken begleitet ein Ergonomie-Experte aus dem Ottobock Industrials Team die Einführung am Arbeitsplatz und berät die teilnehmenden ÄrztInnen.

An Exoskeletten forscht Ottobock seit vielen Jahren

An Lösungen, die Menschen mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten entlasten und gesündere Arbeitsbedingungen schaffen sollen, forscht Ottobock seit 2012. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von passiven Exoskeletten und Ergonomielösungen, zum Beispiel Paexo Back für die Entlastung des Rückens, Paexo Shoulder und Paexo Neck zur Unterstützung bei der Überkopfarbeit sowie Paexo Thumb und Paexo Wrist zur Entlastung des Daumens und des Handgelenks.

Kontakt zum Unternehmen:
Ottobock SE & Co. KGaA
Max-Näder-Straße 15
37115 Duderstadt
Telefon +49-(0)5527–848–0
E-Mail: info@ottobock.com

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