Jede zweite Einweg-Kontaktlinse weltweit wurde auf einer SBM-Anlage sterilisiert. Die Produktmarke von Bosch arbeitet mit einem Dampf-/Luftgemisch. Das Verfahren ermöglicht Laufzeiten rund um die Uhr.
Nicht nur der komplexe Prozess der Kontaktlinsenherstellung, auch der Fokus auf die Bedürfnisse der Endverbraucher setzt erstklassige Anlagen voraus. Diese Ansprüche gelten auch für alle Sterilisatoren, die an den unterschiedlichen Standorten weltweit im Einsatz sind. Der Bosch-Geschäftsbereich Packaging Technology mit Sitz in Waiblingen ist Anbieter von Prozess- und Verpackungstechnik und hat sich als Ausrüster zahlreicher Hersteller etabliert. „Unsere Vorreiterrolle in der Entwicklung des Dampf-/Luftgemisch-Verfahrens unterstreicht unsere zentrale Marktposition“, erklärt Alfred Kaliwoda, Geschäftsführer von SBM.
Die Produktmarke SBM (Schoeller-Bleckmann Medizintechnik) gehört seit 2007 zu Bosch und ist spezialisiert auf Sterilisatoren. Die erste Kooperation zwischen SBM und einem Kontaktlinsenhersteller begann bereits in den frühen 90er Jahren. Seither wurden die Anlagen kontinuierlich weiterentwickelt und an die sich stetig ändernden Anforderungen angepasst. „Die räumliche Nähe von Bosch zu unseren Produktionsstätten auf der ganzen Welt führt zu optimierten Reaktionszeiten und erleichtert die logistische Handhabung. Die SBM-Anlagen bieten konstante Maschinenlaufzeiten und benötigen gleichzeitig die geringsten Wartungsarbeiten innerhalb unserer gesamten Prozesskette“, betont ein Kunde. Die Anlagenverfügbarkeit liege bei 99,9 %. Der Prozess für die Herstellung von Kontaktlinsen muss den strengen Vorschriften für sterile medizinische Produkte genügen.
Die Sterilisatoren arbeiten nach dem Dampf-/Luftgemisch-Verfahren: Während des Sterilisationsprozesses werden mittels feuchter Hitze bei 121,1 °C alle bakteriellen Erreger und Keime innerhalb der Verpackung abgetötet. Dabei wird ein SAL-Niveau (Sterility Assurance Level) von sechs erreicht, das heißt, maximal einer von einer Million Keimen überlebt. Hierfür sind stabile Prozesse und eine gleichmäßige Temperaturverteilung wichtig.
Das Produkt darf während der Sterilisation nicht beschädigt werden und muss trocken entnommen werden können. Die in versiegelten Blistern verpackten Kontaktlinsen werden in kleinen Chargen bei verhältnismäßig hohen Geschwindigkeiten sterilisiert. Nach dem Sterilisationsprozess werden sie entweder manuell oder automatisch zum Kartonierer transportiert.
Für Bosch bestand eine der größten Herausforderungen darin, für einen Kunden eine Maschine mit besonders kleiner Stellfläche zu entwickeln, die für dessen geringe Platzkapazitäten geeignet war. Die Lösung: ein Sterilisator mit einer Grundfläche von nur rund 1 m². Trotz der geringen Größe sind automatische Förderbänder in der Kammer integriert. Die Steuerung ist mit der Gesamtanlage verbunden und synchronisiert. Die Anlage kann im 24-Stunden-Betrieb zuverlässig laufen und bietet einen einfachen Zugang für Instandhaltungsarbeiten.
Im Laufe der Jahre sind die Anforderungen an Qualität und Produktion kontinuierlich gestiegen. Reduzierte Prozesszeiten und höhere Anlagenverfügbarkeit, Verbesserungen auf der Bauteilebene und eine hohe Flexibilität sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Kunden. Oftmals wird von Bosch die Integration kundeneigener mechanischer Bauteile und spezieller Hardware gefordert. „Die vielen kleinen Schritte, die wir gemeinsam mit unseren Kunden gehen, machen am Ende den großen Unterschied“, erklärt Kaliwoda. su
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