Ein Team aus Forschern, Museumsexperten und Industrievertretern hat ein transportables und einfach bedienbares Echtzeit-Messgerät entwickelt. Es kontrolliert die Auswirkung korrosiver Gase aus der Umgebungsluft auf Kulturgüter.
Von Paris nach Japan: Ein historischer Wandteppich reist aus dem Louvre zu einer Ausstellung in Osaka. Der AirCorr-Korrosionssensor überwacht die Umgebung des Gobelins: Die Luftfeuchte schwankt minimal, auch die Temperaturen sind im grünen Bereich. Doch beim Öffnen der Transportbox und Ausstellung des Teppichs in Osaka steigt die Korrosivität um ein Vielfaches.
Das AirCorr-Korrosionsmessgerät registriert dies in Echtzeit. Über eine drahtlose Schnittstelle können die Daten ausgelesen werden und Transportvorgänge oder die Ausstellungsumgebung können angepasst werden. Herkömmliche Sensoren, die meist nur die Luftfeuchtigkeit und Temperatur messen, hätten dieses Korrosionsrisiko nicht erkannt und ein unwiederbringlicher Schaden des Kunstgegenstandes wäre die Folge.
Die Sensoreinheiten des AirCorr sind durch einen Steck-Mechanismus austauschbar und lassen sich somit für den Schutz unterschiedlichster metallischer Objekte anpassen. Aber auch für nicht-metallische Gegenstände lassen sich wertvolle Schlüsse über die Aggressivität der Umgebungsluft ziehen. Anbringen kann man die Sensorgeräte fast überall am oder in der Nähe des Kunstwerkes, da sie batteriebetrieben arbeiten und einen sehr geringen Stromverbrauch haben. Die Geräte werden derzeit in der Praxis in mehreren europäischen Museen und Ausstellungen getestet. Eine mit Standards und Empfehlungen gefütterte komfortable Software wird entwickelt, um Benutzern eine einfache Bewertung der Messergebnisse zu ermöglichen.
Die Sensorgeräte wurden im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes „MUSECORR – Protection of cultural heritage by real-time corrosion monitoring“ von einem Konsortium von Vertretern aus Forschung, Museen und der Industrie entwickelt und zur kommerziellen Reife gebracht.
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