Schichtweise schmilzt ein Laserstrahl beim Laser-Sintern den Werkstoff auf – je nach Anwendung Kunststoff oder Metall. Heraus kommen direkt verwertbare Bauteile, die dem Konstrukteur völlig neue Freiheiten geben, Entformbarkeit ist kein Thema mehr.
Komplexe Werkzeuge und eine aufwändige Montage lassen sich mittels Laser-Sintern – dem schichtweisen Aufbau von Bauteilen im Pulverbett – vermeiden. So fertigt die Tuttlinger Andreas Hettich GmbH & Co. KG eine neue Generation von Labor-Zentrifugen, mit denen Blutsedimentierung und -separierung in einem einzigen System erfolgen. Das Gerät besteht aus einem Trommelmotor mit sechs Behältern und Auffangschalen. Die Behälter haben eine komplexe Geometrie und werden einer Drehzahl von 2000 min-1 sowie Beschleunigungskräften von 1200 g ausgesetzt.
Bei der Entwicklung der Behälter konnten die Konstrukteure mittels Laser-Sintern neue Wege beschreiten. So gibt es nun keinen Grund mehr, Hinterschneidungen zu vermeiden. Hettich realisierte sehr schnell, dass sich zudem die Spannplatten in die Behältergehäuse integrieren lassen. Bis dahin wurden diese Platten als separate Komponenten über ein zusätzliches Werkzeug gefertigt. Diese Funktionsintegration hatte verschiedene Effekte:
- Das modifizierte, laser-gesinterte Teil war nur geringfügig teurer, dafür entfielen aber die Kosten eines kompletten Werkzeugsatzes.
- Die Montage- und Logistikkosten ließen sich senken.
- Die Produktfunktionalität wurde deutlich verbessert.
In einem anderen Projekt setzte Hettich die Laser-Sinter-Technologie ein, um einen Waschrotor neu zu konstruieren und zu optimieren. Dabei ließ sich die Anzahl der Montagekomponenten von 32 auf drei reduzieren – aufgrund der konstruktiven Freiheiten des Laser-Sinterns. Zwei davon sind laser-gesintert, Werkzeuge und das kostenintensive Entgraten nicht mehr notwendig. co
Weitere Informationen EOS GmbH Tel. (089) 89336-0 www.eos.info
Unsere Webinar-Empfehlung
Erfahren Sie, was sich in der Medizintechnik-Branche derzeit im Bereich 3D-Druck, Digitalisierung & Automatisierung sowie beim Thema Nachhaltigkeit tut.
Teilen: