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Knopflos glücklich

Multitouch-Systeme: Bedienkomfort und neue Nutzungsoptionen für aseptische Bereiche
Knopflos glücklich

Wer über Multitouch – also mit mehr als einem Finger auf dem Bildschirm – seinen Rechner bedient, kann auf Knopf, Maus oder Trackball verzichten. Die Technologie ist nun auch für hygienisch sensible Bereiche wie Operationssäle nutzbar.

Spätestens mit dem iPhone erfuhr ein breiter Nutzerkreis die Vorteile des Multitouch Bedienkonzeptes: Per Fingerstreich kann man auf neuesten Mobiltelefonen durch Menüs oder Bildersammlungen scrollen oder in Fotos hineinzoomen – ganz schnell und intuitiv. Dabei wird über die Berührung des Bildschirms nicht bloß die Funktion einer Computermaus emuliert. Vielmehr unterstützt Multitouch vielfältige Bedienoptionen, bis hin zur Steuerung über einfache Gesten.

Technisch möglich wird das durch die so genannte kapazitive Touch-Technologie, die Veränderungen der elektrischen Spannung am Bildschirm misst, hervorgerufen zum Beispiel durch die Berührung mit dem Finger. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die projektive kapazitive Touch-Technologie für viele professionelle oder mobile Anwendunge am besten eignet – auch deshalb, weil sie besonders robust ist.
Da aktuelle Betriebssysteme wie Windows 7 inzwischen diesen Ansatz unterstützen, eignet sich Multitouch auch für professionelle Anwendungen mit einem Bedarf an breiter Hard- und Softwareunterstützung. Die Medizin ist ein Beispiel dafür, denn bildgebende Verfahren sind aus ihrem Alltag kaum noch wegzudenken. Komplexe 3D- und 4D-Darstellungen wie die eines Herzes können rund um alle Achsen gedreht und betrachtet, an bestimmten Stellen markiert, hereingezoomt und im Detail betrachtet werden.
Die visuelle Darstellung dieser Funktionen ist weit ausgereift. Bei der Bedienung gibt es aber noch Verbesserungsbedarf. Bislang erfolgt die Steuerung der genannten Funktionen indirekt über Eingabegeräte wie Maus, Tastatur oder Trackball. Doch das ist umständlich, langsam und somit weniger nutzerfreundlich. Mit Multitouch kann der Anwender diese Funktionen über einfache Gesten wie Wisch-Bewegungen oder Auseinanderziehen der Fingerspitzen auslösen.
Ein innovatives Bedienkonzept allein reicht aber noch nicht aus für die effiziente und zukunftssichere Nutzung von Medical Imaging. Auch der Medical-PC muss über High-End-Prozessoren verfügen und rundum an die Bedingungen im medizinischen Arbeitsumfeld angepasst sein. Entsprechende, nach den geltenden Normen zertifizierte Medical-PCs sind schon auf dem Markt erhältlich. Doch Systeme mit Multitouch, die auch für den Einsatz in aseptischen Bereichen geeignet sind, gab es bislang nicht. Diese Lücke füllt die Puchheimer Penta GmbH, Experte für hochhygienische Medical-PCs, mit dem neuen Medical i7.
Besonders in Bereichen wie dem Operationssaal oder auch der Intensivstation müssen die Geräte komplett und mühelos gereinigt und desinfiziert werden können. Mit konventionell ausgelegten Desktop-Medical-PCs und aktiven Lüftungssystemen ist dies nicht möglich. An den Lüftungsschlitzen und im System sammelt sich Staub, auf dem Krankheitserreger wachsen und der beim Einschalten der aktiven Lüftung an die Umgebung abgegeben werden kann. Medical-PCs für hygienisch sensible Einsatzbereiche sollten daher über ein passives Kühlkonzept ohne Lüfter sowie ein geschlossenes Gehäuse ohne Lüftungsschlitze verfügen.
Auch der Wahl des Multitouch Displays kommt eine wichtige Rolle zu. Viele kapazitive Displays können nicht mit Handschuhen bedient werden – der nicht leitende Stoff verhindert, dass die Berührung erkannt wird. Ebenfalls ungeeignet: Nicht berührungsfreie kapazitive Touchdisplays. Hierbei wird der Bildschirm, auf dem die leitfähige Sensorschicht aufgetragen ist, zur Bedienung unmittelbar berührt und kann zerkratzt oder durch aggressive Desinfektions- und Reinigungsmittel beschädigt werden. Die Lösung bietet die so genannte projektive kapazitive Touch-Technologie, die nicht nur problemlos mit Handschuhen bedienbar ist, sondern deren Bildschirm und Touchsensoren hinter einer widerstandsfähigen Glasscheibe geschützt sind.
Der Multitouchscreen des Penta Medical i7, der mit Handschuhen bedienbar ist, bietet hinsichtlich Größe (21,5 Zoll) und Auflösung (1920 x 1080, Full-HD) gute Voraussetzungen für eine ablesefreundliche und scharfe Darstellung sowohl von MRT-, Röntgen- oder anderen Medical-Imaging-Aufnahmen. Die passenden Peripheriegeräte wie Endoskope oder Ultraschallsonden finden Anschluss über vier USB-2.0-Steckplätze oder zwei serielle Schnittstellen. Für die Integration in PACS- oder KIS-Netzwerke eines Krankenhauses stehen Ethernet oder WLAN bereit. Der Penta Medical i7 unterstützt Windows 7 für vollen Multitouch Support sowie Windows XP, Windows 2000, XP Embedded, Win CE. Embedded und alle gängigen Linux Distributionen.
Helmut Müller Penta, Puchheim

Multitouch: Wer hat´s erfunden?
Das Multitouch-Bedienkonzept hatte erst vor kurzem seinen Durchbruch und wurde durch Apples iPhone und später iPad bekannt. Der Grundstein für diese Technologie wurde jedoch bereits vor mehr als 20 Jahren gelegt. 1982 stellte Nimish Mehta von der University of Toronto erstmals ein kamerabasiertes System mit Multitouch-Funktionalität vor. Kurz darauf stiegen Entwicklungsfirmen wie Bell Labs in die Weiterentwicklung ein. Es folgten erste kapazitive Touch-Screens und -Tablets mit einfachen Funktionalitäten. Die im Vergleich zu heute noch recht simplen Geräte blieben Entwickler- oder Nischenprodukte.
Als der Computerhersteller Apple einstieg, die Technologie 2004 zum Patent anmeldete und ab Mitte 2007 iPhone-Handys verkaufte, wurde Multitouch populär. Inzwischen gibt es viele Multitouch-Geräte für die private Nutzung, von diversen Smartphones über Tablet-PCs bis zu Multitouch-Wänden.

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