Die Exponate-Schau von Helmut Klingel auf der Compamed bietet einen Einblick in die Vielfalt der hochgenauen Implantate aus schwer zerspanbaren Werkstoffen. Zielgruppe ist vor allem die orthopädische Implantologie.
Eine Reihe von orthopädischen Implantaten und Instrumenten, filigranen Knochenschrauben, „artificial replacements“ von Bandscheiben und Gehäuse-Komponenten von Endoskopen sowie unterschiedlichen Wirbelsäulen-Implantaten zeigt die Helmut Klingel GmbH, Pforzheim. Die Bauteile in ungleich schwer zerspanbaren Materialien – hochlegierte Edelstähle, Titan oder auch Kunststoffe wie POM und PEEK – geben Aufschluss über möglichst viele Anwendungsgebiete und Technologien sowie Bearbeitungsprozesse, die Klingel beherrscht. Das Gehäuse beispielsweise für den Da-Vinci-OP-Roboter wird aus Edelstahl präzisionsgefräst. Das Bauteil weist sehr komplexe Geometrien und Freiformflächen auf, die das Fünfachsen-Simultanfräsen an seine Grenzen führen, nämlich in Toleranzen von deutlich unterhalb 20 µm. Die Losgrößen werden, von derzeit wenigen hundert, in 2014 auf etliche tausend Einheiten pro Jahr hochgefahren, teilt das Unternehmen mit.
Komplizierte Bauteile aus Titan werden in unterschiedlichen Farben anodisiert, um dem Operateur die Identifikation der Implantat-Größen und -Typen zu erleichtern. Cages werden mit sehr feinen – im Erodierverfahren erzeugten – Wabenstrukturen hergestellt. Die Wabe regt an, dass Plasmagewebe durch Kapillarwirkung „hineinwächst“ und so die orthopädische „Statik“ wiederhergestellt wird. Ein weiteres Exponat ist der so genannte Flansch eines Herzschrittmachers. Das gerade einmal 12 mm kleine Teil aus Titan wird in µm-Endqualität grat- und flitterfrei gefräst. Die QS-Abteilung des Pforzheimer Unternehmen überprüft die Qualität jedes einzelnen Teils unter 25-facher Vergrößerung.
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