Hacken fördert Innovationen

„Eat, sleep, hack, repeat“: Unter diesem Motto rotierten die Rechner, stapelten sich die Lan-Kabel und liefen die Kinect-Kameras im Medical Valley Center in Erlangen heiß. Gemeinsam mit dem Erlanger Softwarehersteller Metrilus GmbH hatte Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) zum „Hackathon“ eingeladen – eine Wortbildung aus den Begriffen „hacken“ und „Marathon“. Mehr als 130 Hacker, Entwickler und Technikbegeisterte hatten 24 Stunden Zeit, eigene Software-Lösungen und Anwendungen rund um das Thema „Computational Sensing“, die rechnergestützte Wahrnehmung, auszutüfteln. Zwanzig Teams stellten am Ende ihre Ideen vor. Die besten wurden von einer Jury mit Preisen im Wert von 4000 Euro prämiert. Den ersten Platz belegte Vizoo, ein Start-up aus dem Medical Valley Center (MVC), das eine virtuelle Live-Anprobe für verschiedene Brillenmodelle über die durch Körperbewegung steuerbare Spielekonsole Kinect realisierte. Der Sonderpreis für den „Best Medical Hack“ ging an Neurodetect. Das Team aus Studenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg programmierte und visualisierte gesundheitsförderliche Übungen zum Nachahmen. Das Besondere: Die korrekte Ausführung kann live nachvollzogen werden, Fehlbewegungen werden bemängelt. Zusätzlich zum Preisgeld von 500 Euro können die Gewinner einen Platz im Coworking Space im MVC kostenlos nutzen und sie bekommen ein Start-up-Coaching. Die Teilnehmer des „Hackathons“ nutzten die unterschiedlichsten Soft- und Hardware-Innovationen der Microsoft Corporation, darunter Kinect, die Spieleentwicklungsumgebung Unity 3D, Project Oxford mit intelligenten Servicefunktionen, die sensorgestützte Smart Watch Microsoft Band sowie Cortana, Microsofts persönlichen Assistenten für Windows-10- und Internet-of-Things-Geräte. „Hackathons“ gelten als bewährte Methode, die Möglichkeiten neuer Softwareprodukte zu erproben, vorhandene Anwendungsgebiete zu verfeinern oder neue zu erschließen.