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Gut geschützt, aber günstiger verpackt

Prozessoptimierung: Deutlich geringere Kosten im Verpackungsprozess
Gut geschützt, aber günstiger verpackt

Bei der genauen Analyse des Verpackungsprozesses entdecken Fachleute den Optimierungsbedarf. Wo genau das Potenzial steckt, hängt vom Einzelfall ab, wie die Beispiele zeigen. Einsparungen von bis zu 56 % sind aber möglich.

Es gibt in jedem Unternehmen Prozesse, die selten im Fokus stehen, aber große Optimierungspotenziale bieten. Für die Medizintechnik ist die Verpackung so ein Bereich, meint Tim Eisert, der am Berliner Standort der Transpak-Gruppe als Vertriebsleiter mit zahlreichen Unternehmen aus dieser Branche in Kontakt ist. Transpak hat sich als Systemanbieter für bedarfsgerechte Verpackungskonzepte etabliert und bereits die Versandabläufe in vielen Branchen optimiert.

Auch die Beschaffungs-, Verpackungs- und Versandprozesse in speziellen Branchen wie der Medizintechnik und im Pharmabereich wurden analysiert. „Nur 20 Prozent der Gesamtkosten entfallen tatsächlich auf Packstoffe“, fasst Eisert zusammen. „80 Prozent sind Prozesskosten. Daher betrachten wir den kompletten Ablauf und können so die Gesamtkosten im Verpackungsprozess um bis zu 30 Prozent senken.“
Doch Effizienz und Wirtschaftlichkeit sind nicht die einzigen Aspekte, die beim Optimieren zu beachten sind. Die Sekundärverpackung hat maßgeblichen Einfluss auf die Qualität und Sicherheit des Produktes, auch wenn dieses von seiner Primärverpackung umgeben ist. Die Sekundärverpackung muss perfekt auf mechanische und chemische Belastungen während des Transportes und bei der Lagerung abgestimmt sein. Sie schützt vor Licht, Luft, Staub, Kontamination und Feuchtigkeit. Sie gleicht Temperaturschwankungen aus und trägt zum mikrobiologischen Schutz bei. Kurzum – sie muss vor Faktoren schützen, die die Qualität negativ beeinflussen oder die Produkte unbrauchbar machen.
Doch zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft oft eine große Lücke. „Die Kosten, die durch Transportschäden entstehen, betragen unseren Erkenntnissen zufolge oft das Zweieinhalbfache der Initialkosten“, ergänzt der Verpackungsexperte. Bei Medikamenten sei sogar die Mehrzahl aller Rückrufe auf Fehler in der Verpackung zurückzuführen. „Und diese Zahlen beinhalten noch nicht die Kosten, die durch Reklamationen, Retouren und Imageverlust entstehen.“
Was eine Prozessoptimierung ermöglicht, zeigt das Beispiel eines Herstellers von Spezialprodukten für HNO-Ärzte, Pulmologen und Gastroenterologen. Im Rahmen einer Prozessanalyse nahmen die Experten alle bisher genutzten Verpackungen unter die Lupe und schlugen vier Optimierungen vor.
In einem ersten Projekt entwickelten sie für sieben Bronchoskopie-Tuben und dazugehörige Kleinteile eine universelle Versandverpackung aus vier Komponenten, die jeweils hochwertig bedruckt und veredelt werden. Transparente Membranen fixieren die Tuben und schützen sie sicher vor Beschädigungen. Von der Entwicklung bis zur Serienreife benötigte Transpak für diesen Teil des Projektes insgesamt nur 45 Tage.
Das neue Verpackungssystem ermöglichte dem Hersteller sieben Konfigurationen für die sieben Tuben und ist darüber hinaus leicht zu handhaben. Auch unter finanziellen Aspekten lohnte sich die Investition in die spezifische Neuentwicklung, da durch Mengenvorteile bessere Konditionen erreicht werden und bei den neu konzipierten Fixier- und Membranverpackungen kein zusätzliches Füllmaterial notwendig ist. Rund 18 % beträgt die Ersparnis gegenüber den bislang verwendeten Verpackungen.
Um 56 Prozent reduzierte Transpak die Verpackungsmittelkosten bei einem anderen Anwender, der Mikroorganismen weltweit versendet und dafür spezielle Isolierverpackungen verwendet, die luftfrachtgeeignet und trockeneisfähig sind. Die Temperatur muss dabei über vier Tage hinweg konstant gehalten werden.
„Das war auch für uns eine echte Herausforderung“, resümiert Tim Eisert. „Wir haben verschiedene Verpackungen geprüft und optimiert, zahlreiche Temperatur- und Versandtests durchgeführt und etliche Alternativen vorgestellt.“ Am Ende war dann die Ideallösung gefunden. Für ein Optimum an Sicherheit ließen die Verpackungsprofis das Verpackungssystem auch durch den Paketdienst zertifizieren, der in der Regel mit dem Transport beauftragt wird. Dadurch ist gewährleistet, dass die gesamte Verpackungseinheit inklusive Produkt und Füllmaterial eine stabile Einheit bildet. „Reklamationen, die durch Transportschäden entstehen, bewegen sich damit praktisch im Promillebereich“, so der Verpackungsexperte.
Die beiden Beispiele zeigen, was sich im Zusammenspiel mit den Experten erreichen lässt. Zwei Drittel der Kunden nutzen die umfangreichen Logistik- und Servicedienstleistungen des Verpackungsanbieters bereits, um sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren zu können. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich auch Schulungen für Fach- und Führungskräfte in Lager, Einkauf, Versand und Logistik. Denn die Qualität eines Medikaments oder eines Medizinproduktes wird in allen Prozessschritten beeinflusst – beim Einkauf von Rohstoffen, Materialien und Komponenten, in der Herstellung, beim Verpacken, während des Transports und bei der Lagerung. Tim Eisert: „Es ist daher wichtig, verantwortliche Mitarbeiter zu motivieren und sie mit den nötigen Fachkenntnissen auszustatten, selbst wenn es um scheinbar triviale Themen wie C-Teile geht. Denn auch die Mitarbeiter tragen wesentlich dazu bei, Risiken und Fehler zu reduzieren und das eigene Unternehmen wettbewerbsfähig und fit für die Zukunft zu machen.“
Vera Sebastian Fachjournalistin in München
Weitere Informationen Für Transpak sind in Deutschland 320 Mitarbeiter an 14 Standorten tätig. Drei weitere Standorte betreibt das Unternehmen in Österreich, der Schweiz und Tschechien und bietet insgesamt mehr als 40 000 Palettenstellplätze in eigenen Lägern. Im Jahr 2014 erwirtschaftete die Gruppe einen Gesamtumsatz von rund 95 Mio Euro. www.transpak.de

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