Um degenerative Veränderungen der Halswirbelsäule zu behandeln, werden Versteifungsoperationen durchgeführt. Der Zwischenwirbelraum wird ausgeräumt, dann verhindern eingesetzte Platzhalter das Zusammenwachsen des operierten Wirbelsäulensegmentes in einer Fehlstellung.
Als Platzhalter dient meist ein vom Beckenkamm entnommener Knochenspan. An dessen Entnahmestelle treten jedoch häufig Komplikationen auf. Alternativ sind Platzhalter aus Materialien wie Titan, CFK oder PEEK auf dem Markt. Nach drei bis sechs Monaten sind diese knöchern eingeheilt und verbleiben als Langzeitimplantate im Körper. Ihre Steifigkeit unterscheider sich jedoch von der der Wirbelkörper, sodass es zu einem spannungsinduzierten Knochenverlust (Porose) kommen kann.
Am IKV wurde zusammen mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Leibniz-Universität Hannover ein resorbierbarer Platzhalter entwickelt. Das Implantat wurde als Hybridstruktur aus einem biokompatiblen Magnesiumgerüst und einer geschäumten Polymerummantelung gestaltet. Hergestellt wurde es nach dem CESP-Verfahren. Durch die Kombination zweier Materialien mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften ist es möglich, die Eigenschaften des Knochens besser nachzubilden und dadurch eine effektivere Therapie zu gewährleisten. Die Ummantelung aus resorbierbarem Polymer ermöglicht zudem, ein Medikament an der Oberfläche des Implantats einzubringen und freizusetzen.
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