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Austausch zu den Top-Trends der Medizintechnik

Medtech Summit
Austausch zu den Top-Trends der Medizintechnik

Austausch zu den Top-Trends der Medizintechnik
Dass Untersuchungen im MRT heute vergleichsweise schnell vonstattengehen, ist Prof. Dr. Jens Frahm und seinem Team vom Max-Planck-Institut in Göttingen zu verdanken (Bild: Frank Vinken / Max-Planck-Gesellschaft)
Auch in diesem Jahr greift der Medtech Summit auf der Medtec Live in Nürnberg die Zukunftsthemen der Gesundheitsbranche auf. Neben technologischen Neuheiten stehen die Herausforderungen der neuen EU-MDR, vernetze Gesundheitstechniken und KI im Fokus der Referenten.

Raphaela Wallner
Forum Medtech Pharma, Nürnberg

Vom 31. März bis 2. April 2020 öffnet das Veranstaltungsdoppel Medtech Summit und Medtec Live wieder seine Türen. Während Aussteller aus aller Welt in den Messehallen ihre neuen Produkte präsentieren, werden in den internationalen Kongressvorträgen Zukunftstrends und aktuelle Herausforderungen der Medizintechnik-Branche aufgegriffen. Das Fachpublikum darf sich auf rund 50 Experten aus Forschung, Industrie und Klinik freuen. Einer der Top-Referenten ist der Physiker Prof. Dr. Jens Frahm vom Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie in Göttingen. Sein Name steht in Verbindung mit einer revolutionären Weiterentwicklung der Magnetresonanztomografie (MRT). Der Physiker spezialisierte sich früh auf biologische und medizinische Anwendungen. Erst kürzlich erhielt er für seine Forschung den Werner-von-Siemens-Ring, die höchste deutsche naturwissenschaftlich-technische Auszeichnung, die alle drei Jahre vergeben wird.

Medizinische Bildgebung neu gedacht

Die medizinische Bildgebung war schon immer sowohl Treiber als auch Nutznießer von Innovationen. Die MRT zählt dabei zu den wichtigsten Verfahren der bildgebenden Diagnostik. Mit weltweit etwa 100 Millionen Untersuchungen im Jahr hat sich die Methode als Standard in der Diagnostik etabliert. Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist die kontrastreiche Darstellung weicher Gewebe ohne Strahlenbelastung für den Patienten.

Eine bahnbrechende Revolution hat Frahm mit der Entwicklung der Echtzeit-MRT auf den Weg gebracht. In seinem Vortrag auf dem Medtech Summit zeigt er „fundamentale Fortschritte, die mittels Echtzeit-MRT einen völlig neuen Zugang zu bewegten Organen ermöglichen. Die Echtzeit-MRT bietet mit Messzeiten von typischerweise 20 bis 40 ms pro Bild einen bisher nicht möglichen Zugriff auf beliebige physiologische Prozesse und Körperfunktionen.“ Neben technischen Lösungen präsentiert der renommierte Wissenschaftler Anwendungsbeispiele und wirft dabei auch einen Blick in die Zukunft.

Auch durch andere technische Fortschritte erweitern sich die diagnostischen Einsatzgebiete der MRT kontinuierlich. So bieten ultrastarke Magnetfelder im Bereich 7 Tesla faszinierende Möglichkeiten für die neurologische Bildgebung. Prof. Dr. Arnd Dörfler vom Universitätsklinikum Erlangen gibt Einblicke in aktuelle Forschungs- und Anwendungsergebnisse aus diesem Bereich. Weitere Beiträge auf dem Medtech Summit adressieren Innovationen in anderen bildgebenden Verfahren, beispielsweise in der Röntgentechnik oder der molekularen Bildgebung.

MDR bleibt ein Dauerbrenner – auch auf dem Summit

Bei aller Faszination für die technologischen Innovationen muss sich die Medtech-Branche aber auch mit einer ganz anderen Thematik befassen: Die Deadline für die verbindliche Umsetzung der MDR rückt näher. Die praktische Umsetzung im Rahmen der Zertifizierung von Medizinprodukten hat deshalb höchste Aktualität und Relevanz. Konsequenterweise werden auf dem Medtech Summit wichtige Details in den gesetzlichen Vorgaben und Strategien für eine erfolgreiche Implementierung der MDR aufgegriffen.

Eine Schlüsselrolle bei der Zertifizierung kommt den Benannten Stellen zu, die von der Neuregelung ebenso herausgefordert werden wie die Hersteller von Medizinprodukten. Harald Rentschler, Geschäftsführer der mdc medical device certification GmbH, Stuttgart, erläutert auf dem Summit, wie sich eine Benannte Stelle auf die neuen Prozesse vorbereitet und welche Herausforderungen auf die Branche zukommen. Besonders gravierende Veränderungen stehen den Herstellern medizinischer Software bevor.

Nach der „Regel 11“ der neuen Verordnung ist medizinische Software generell höheren Risikoklassen zuzuordnen. Was das für die IT-Unternehmen bedeutet, erlebt die Infoteam Software AG aus Bubenreuth hautnah. Hannes Mühlenberg, der dort für den regulatorischen Bereich zuständig ist, wird seine Erfahrungen mit den Kongressbesuchern teilen. Auch Änderungen in der klinischen Bewertung stehen auf der Agenda der MDR. Um Sicherheit und Funktionalität von Medizinprodukten zu belegen, werden deutlich mehr klinische Daten gefordert. Hier können digitale Tools helfen, den geforderten Nachweis effizient zu generieren. Die Novartis AG aus Basel setzt bei der Sammlung klinischer Daten bereits umfassend digitale Methoden ein, wie Dr. Wolfgang-Moritz Heupel berichten wird.

KI bleibt weiter auf dem Vormarsch

Genau wie in vielen anderen High-Tech-Branchen eröffnen die Methoden der künstlichen Intelligenz auch in medizinischen Anwendungsbereichen neue Möglichkeiten. Gerade in der Onkologie, also bei der Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen, hilft KI dabei, in großen Datenmengen aus molekularen Analysen oder individuellen Risikofaktoren Muster und Zusammenhänge zu erkennen. Aber auch die medizinischen Bilddaten, die auf Basis der erwähnten technischen Innovationen in immer höherer Qualität und Auflösung vorliegen, können durch KI-Algorithmen effizienter und treffsicherer analysiert werden.

Allerdings ist auch im Rahmen der Implementierung von KI-basierten Lösungen das Thema Zertifizierung nach MDR von großer Relevanz, wie Prof. Dr. Christian Johner vom Johner Institut weiß: „Sind die Ergebnisse korrekt, welche die Machine-Learning-Algorithmen produzieren? Sind die Ergebnisse zuverlässig oder nur zufällig korrekt? Welche regulatorischen Anforderungen gibt es, die für KI-basierte Produkte besonders relevant sind?“ Antworten gibt er in seinem Vortrag beim Medtech Summit.


Weitere Informationen

Details zu den Inhalten und Referenten des Medtech Summit sowie Informationen zur Registrierung für das Gesamtevent sind hier abrufbar:

www.medtech-summit.de


Beim Partnering Event können sich Kongressteilnehmer, Aussteller und Messebsucher miteinander verabreden und austauschen
Bild: Nürnberg Messe

Speed-Dating auf höchstem Niveau

Neben dem Informations- und Wissensaustausch auf dem Kongress liegt auch in diesem Jahr wieder ein besonderes Augenmerk auf dem B2B Matchmaking Event „Partnering.“ Die 1-zu-1-Gespräche ermöglichen eine effiziente Vernetzung, interessante Dialoge und neue Geschäftsbeziehungen zwischen allen Teilnehmern von Medtech Summit und Medtec Live. Das Konzept des B2B-Partnerings wird seit Jahren erfolgreich umgesetzt und „bietet einem als Teilnehmer eine ausgezeichnete Möglichkeit, um die Trends der Branche aufzuspüren, Quervernetzungen herzustellen und Ideen zu generieren“, freut sich Christian Steer von der em-tec GmbH. Wie auch der Kongress, ist die Registrierung für das Partnering im Messeticketpreis integriert und wird somit ohne zusätzliche Kosten für alle Teilnehmer zugänglich sein.


Kontakt zum Veranstalter:

Forum MedTech Pharma e.V.
Am Tullnaupark 8
90402 Nürnberg
Website: www.medtech-pharma.de
MedTech Summit Office: Tel. +49 (0)911 206713-31

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