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Aktiv mit Silber und Sensoren

Smart Textiles: Antimikrobielle und hochleitende Materialien für die Gesundheit
Aktiv mit Silber und Sensoren

Silber wird wegen seinen antimikrobiellen Eigenschaften in Gesundheitspflegeprodukten von Bandagen bis zu Silberauflagen bei Verbrennungen verwendet. In Kombination mit moderner Sensorik entstehen intelligente Produkte und Textilien.

Die Verwendung von Silber für medizinische und therapeutische Zwecke reicht weit zurück. Schon Hippokrates lehrte über die Wundheilkraft von Silber. Später verwendete man Silber als Heilmittel bei Verschleimung und Husten und bewahrte Vorräte wie Wasser und Nahrung in Silbertruhen- und -behältern auf, da das Material schon früh für seine antibakterielle und konservierende Wirkung bekannt war.

Die moderne Medizin hat diese Erkenntnisse übernommen und erkennt Silber als das wirksamste antimikrobielle Mittel an. Noble Biomaterials, Inc. entwickelt, fertigt und vertreibt antimikrobielle Technologien, die darauf ausgerichtet sind, unterschiedliche Formen der bakteriellen Kontamination zu handhaben. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Scranton, Pa/USA, und Büros in Europa, Asien und Südamerika hat mehr als 200 globale Lizenznehmer für Produkte in den Bereichen Medizin, Verteidigung, Industrie und Endverbrauchermärkte. Die Anwendungen im Gesundheitswesen sind vielfältig und wurden auf der Techtextil in Frankfurt gezeigt.
Uniformen, Kabinenvorhänge, Patientenkleidung und Bettwäsche kommen zu 90 % mit Patienten und Personal einer Gesundheitseinrichtung in Kontakt. Sie sind zwischen den Wäschen ständig Bakterien ausgesetzt. Produkte, die beispielsweise durch die X-Static antimikrobielle Technologie unterstützt werden, sind klinisch nachgewiesen sicher und liefern ein ständiges antimikrobielles und bisher unerreichtes Geruchsmanagement. Dafür wurde X-Static dauerhaft direkt in fertige Produkte eingewoben, um die Verminderung von Bakterien auf vielen weichen Oberflächenstoffen zu erreichen, mit denen Patienten und das Krankenhauspersonal zu tun haben.
Bei dem firmeneigenen Herstellungsprozess wird eine Silberschicht an die Trägerfaser metallisiert. Die Geschmeidigkeit des Textilproduktes bleibt dabei erhalten. Dazu kommen Vorteile wie die natürlichen temperatur-regulierenden Eigenschaften, sodass sich der Träger wohlfühlt, gut aussieht und dadurch Selbstsicherheit erhält. Zusätzlich zu seinen antimikrobiellen Eigenschaften reduziert Silber das Wärmegefühl und ist gleichzeitig wärmereflektierend.
Zahlreiche klinische Studien in den USA haben gezeigt, dass durch die Verminderung von Bakterien auf der textilen Oberfläche das Risiko der Kreuzkontamination stark abnimmt. Eine klinische Studie auf der Uniform von Krankenschwestern mit „Toray See it Safe fabrics“ mit X-Static bewies, dass die Gesamtkeimzahl auf den antibakteriellen See it Safe mit X-Static-Textilien um 72,2 % reduziert war. „Die Gesamtzahl aller Pathogene, die nosokomiale Infektionen verursachen, wurde im Durchschnitt um 93,6 Prozent reduziert, und zwar innerhalb einer Stunde”, so Dr. Klaus-Dieter Zastrow, Arzt für Umweltmedizin. Steve Milner, Vice President Healthcare Noble Biomaterials erklärt: „Trotz großer Anstrengungen, die Verbreitung von Bakterien zu verhindern, bleiben nosokomiale Infektionen Gegenstand einer der dringlichsten und kostenintensivsten Kämpfe im Gesundheitswesen.“
Wie wichtig das Eindämmen dieser Infektionen ist, erläutert Karin Mueller, Vizepräsidentin für Marketing bei Noble Biomaterials: „Statistiken zeigen, dass heutzutage etwa 15 000 Menschen in Deutschland jährlich an gesundheitsbezogenen Infektionen sterben. Gemäß dem European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) zieht sich einer von 18 Patienten in europäischen Krankenhäusern eine nosokomiale Infektion zu. Dies summiert sich zu einer Gesamtzahl von 3,2 Millionen Patienten und Gesamtkosten von rund 7 Milliarden Euro jährlich für nosokomiale Infektionen.“ Laut Mueller müsse deshalb sichergestellt werden, dass alle potenziellen Lücken in laufenden Infektionsprotokollen erforscht und Lösungen gefunden werden, um die Standardpraxis auf dem gesamten Globus zu verbessern.
Moderne Standards zur Bekämpfung des Infektionsrisikos konzentrieren sich auf das Screening, Isolationsvorkehrungen, Handwäsche und die Desinfektion von harten Oberflächen. Weiche Oberflächen können jedoch die fehlende Verbindung sein, um die Infektionskette zu durchbrechen und den Zuwachs nosokomialer Infektionen einzudämmen, so Mueller. Mit X-Static soll sich das Wachstum multiresistenter Bakterienstämme auf der Oberfläche von Krankenhauskitteln, Sichtschutz-Vorhängen, Patientenbekleidung und Bettwäsche eindämmen lassen.
Ergänzend dazu können die Produkte mit Sensoren für die Energie- und Datenübertragung ausgestattet werden. Circuitex beispielsweise vereint die hochleitenden Eigenschaften mit den weichen und flexiblen Eigenschaften textiler Oberflächen. Die Kleidungsstücke, die mit Markenpartnern zusammen entwickelt wurden, kommen in den Bereichen physiologische Überwachung, Abschirmung und Beheizung für verschiedene Hochtechnologie- und Verbrauchermärkte zur Anwendung.
Die hochleitenden Materialien sind dafür ausgelegt zu erkennen, zu übertragen und zu schützen. Sie überwachen beispielsweise menschliche physiologische Körpersignale bei Fitness- und Healthcare-Applikationen. Stephan Winnen, Geschäftsführer für die europäischen Märkte, sagt: „Wir sind zur Zeit dabei, verschiedene europäische Märkte zu erforschen und weiter zu erschließen. Wenngleich wir in den Benelux-Ländern bereits etwa 80 Prozent Marktdurchdringung bei Krankenhausbekleidung haben, die im Operationsbereich und auf Intensivstationen eingesetzt wird, sind wir dabei, den Marken-Bekanntheitsgrad in anderen europäischen Märkten weiter auszubauen , besonders in Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien.“ su

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